Wie eng wird die Verbindung zwischen BMW Group und Jaguar Land Rover? Geht es nach den Informationen der britischen AutoCar, sprechen beide Konzerne derzeit intensiv über einen weiteren drastischen Ausbau der Kooperation: Gleich zwei kommende Kompakt-SUV der Marke Jaguar sollen demnach die BMW UKL-Architektur für Fahrzeuge mit Frontantrieb nutzen und das Portfolio der Briten um attraktive Einstiegsmodelle ergänzen. Sollte sich diese Information bewahrheiten, würde Jaguar die gleiche Technik nutzen wie MINI – und sich technisch immer mehr zu einer weiteren BMW-Tochter neben MINI und Rolls-Royce entwickeln.
Schon heute spielt der Jaguar E-Pace im gleichen Segment wie BMW X1 und X2, aber in der nächsten Generation könnten die kompakten Offroader noch weit mehr Gemeinsamheiten als ihre ungefähren Abmessungen haben. Schon jetzt spekuliert AutoCar, dass neben den Jaguar-Modellen auch Einstiegsmodelle von Land Rover auf der BMW-Architektur aufbauen könnten, etwa der Nachfolger des erst kürzlich runderneuerten Range Rover Evoque.
Bei dem jetzt von der AutoCar in Erfahrung gebrachten Jaguar-Doppel soll es sich um ein konventionelles Kompakt-SUV im Stil des X1 sowie um ein ähnlich dimensioniertes Crossover-Coupé handeln. Die beiden Jaguar-SUV würden damit direkt gegen X1 und X2 antreten, aber natürlich auch Premium-Rivalen wie Audi Q3 und Mercedes GLA ins Visier nehmen.
Neben der hochflexiblen UKL-Architektur wird Jaguar Land Rover auch viele andere Technik-Komponenten für künftige Modelle in München beziehen. Die aktuellste Ausbaustufe des V8-Biturbo N63 soll unter anderem in den Top-Varianten des Sportwagens Jaguar F-Type zum Einsatz kommen, in schwächeren Modellen sowie in kleineren Baureihen sollen aber auch Vier- und Sechszylinder von BMW genutzt werden. Außerdem haben beide Konzerne bereits offiziell verkündet, dass Jaguar Land Rover in Zukunft auf die Elektro- und Hybrid-Technik der BMW Group vertrauen wird.
Für die allem Anschein nach kommenden Jaguar Kompakt-SUV bedeuten die Deals der letzten Monate, dass sie technisch weitgehend in München entwickelt werden – möglicherweise mit einer eigenen Abstimmung durch die Ingenieure von Jaguar Land Rover, vielleicht aber auch mit einer beauftragten Abstimmung durch BMW-Entwickler, die lediglich gewissen Vorgaben der Engländer folgt. Für die BMW Group wäre die Zusammenarbeit im UKL-Segment natürlich auch attraktiv, um die Stückzahlen in dieser preissensiblen Klasse signifikant erhöhen und damit die Kosten spürbar reduzieren zu können. Wie AutoCar vorrechnet, könnte das Gesamtvolumen von Fahrzeugen auf Basis der UKL-Architektur durch die Kooperation der Konzerne bis 2025 auf 1,5 Millionen Fahrzeuge anwachsen.
(Fotos: Jaguar)