Die erhoffte Titelverteidigung war für BMW Motorsport bei den 24h Spa 2019 fast während des gesamten Rennens außer Reichweite. Wie schon bei den ersten 24h-Rennen des Jahres konnten die Piloten des BMW M6 GT3 zwar phasenweise eine gute Pace zeigen, waren aber insgesamt nicht siegfähig. Nach 24 Stunden war der Walkenhorst M6 von Mikkel Jensen, Christian Krognes und Nicky Catsburg auf dem elften Rang der bestplatzierte BMW, während der Porsche 911 GT3 einen Doppelsieg einfahren konnte.
Einfach waren die Bedingungen dabei für niemanden, denn auf eine Hitzeschlacht im Qualifying folgten Starkregen und Nebel im Rennen. Die Witterung sorgte dabei sogar für eine sechsstündige Unterbrechung und machte Motorsport zeitweise unmöglich – kurz vor der mehrstündigen Pause wurde auch der Schnitzer M6 GT3 mit Startnummer 42 unverschuldet in einen Unfall verwickelt und musste das Rennen beenden. Martin Tomczyk, Augusto Farfus und John Edwards waren bis zum Unfall durchaus vielversprechend unterwegs und durften sich zumindest Hoffnungen auf ein Podium machen, aber wie schon am Nürburgring hatten sie das Glück auch in Spa nicht auf ihrer Seite.
Henry Walkenhorst (Teamchef Walkenhorst Motorsport): „Wenn man hier im Vorjahr gewonnen hat, ist man mit Platz elf natürlich nicht ganz zufrieden. Man hat während der gesamten Woche gesehen, dass die Fahrzeuge mit Turbomotoren sehr unter der Hitze gelitten haben und vor allem im Qualifying nicht die erhoffte Leistung hatten. Im Rennen war unser Speed dann ganz gut, und wir konnten uns bis zur Rennunterbrechung weit nach vorn arbeiten. Leider haben wir wegen des noch ausstehenden Technik-Stopps sehr unter der Roten Flagge gelitten. Zudem haben uns ein Reifenschaden und eine Kollision in der Schlussphase noch ein paar Plätze gekostet. Position fünf oder sechs wäre trotz der Rennunterbrechung noch drin gewesen. Großes Kompliment an meine Jungs, die keinen Fehler gemacht haben.“
Nick Catsburg (#34 BMW M6 GT3, Walkenhorst Motorsport, 11. Platz): „Nach dem fünfminütigem Technik-Stopp spät im Rennen hatten wir einfach nicht mehr ausreichend Zeit, um uns nach vorn zu kämpfen. Dennoch bin ich sehr stolz auf die Leistung des gesamten Teams. Wir haben uns keine Fehler erlaubt, und das Auto war sehr schnell. Letztlich war das nötige Glück einfach nicht auf unserer Seite. Manchmal gewinnt man, manchmal nicht.“
Mikkel Jensen (#34 BMW M6 GT3, Walkenhorst Motorsport, 11. Platz): „Zunächst einmal bin ich damit zufrieden, zum ersten Mal in meiner Karriere ein 24-Stunden-Rennen beendet zu haben. In der Nacht lief es richtig gut. Meine Rundenzeiten zählten zu den schnellsten im gesamten Feld. Leider konnte ich diesen Speed am Ende nicht mehr finden und habe mich in der Schlussphase sehr schwer getan. Aber allein die Tatsache, dass wir unseren Fünf-Minuten-Stopp unter Grün und nicht wie viele andere vor der Unterbrechung unter Gelb machen mussten, hat uns eine Top-Platzierung gekostet.“
Christian Krognes (#34 BMW M6 GT3, Walkenhorst Motorsport, 11. Platz): „Obwohl wir uns keine Fehler erlaubt haben und gut durchgekommen sind, haben wir nicht das Ergebnis erzielt, auf das wir gehofft hatten. Wir sind hierher gekommen und wollten um einen Podestplatz kämpfen. Zwischendurch sah es so aus, als wäre das möglich. Ich denke, die Rote Flagge hat unseren Konkurrenten eher in die Karten gespielt als uns, da wir noch den Technischen Boxenstopp zu absolvieren hatten. Ein paar Stunden mehr auf der Strecke wären gut gewesen, um diese Zeit wieder aufzuholen. Am Ende ist der Ausgang des Rennens natürlich sehr schade, aber wir werden nächstes Jahr zurückkommen und es erneut versuchen.“
Herbert Schnitzer jr. (Teammanager BMW Team Schnitzer): „Das ist natürlich wahnsinnig bitter für das gesamte Team. Wir waren richtig gut unterwegs und hatten realistische Chancen auf einen Platz auf dem Podium. Wie schon am Nürburgring sind wir nun unverschuldet ausgeschieden. Sowohl die Fahrer als auch das gesamte Team hätten es verdient gehabt, sich für die großartige Arbeit zu belohnen.“
John Edwards (#42 BMW M6 GT3, BMW Team Schnitzer, Ausfall): „Es waren sehr gefährliche Bedingungen, um ein Rennen zu fahren. Nicht unbedingt wegen des Regens, sondern vor allem aufgrund des Nebels. Ich habe am Funk jede Runde gesagt, dass eine ‚Full Course Yellow’ oder eine Rote Flagge unter diesen Bedingungen angebracht wären, denn es war einfach sehr gefährlich. Unglücklicherweise hat man das dann an meinem Beispiel gesehen. Das ist sehr enttäuschend. Zu diesem Zeitpunkt waren wir auf dem dritten Rang, und ich denke, wir hätten ein gutes Ergebnis erreichen können.“
Augusto Farfus (#42 BMW M6 GT3, BMW Team Schnitzer, Ausfall): „Es ist schwierig, Worte zu finden. Der Rennverlauf sah sehr vielversprechend aus. Die Temperaturen auf der Strecke haben uns in die Karten gespielt, und wir haben als Team sehr stark zusammengearbeitet. Ich denke, wir hatten eine starke Pace und haben eine großartige Aufholjagd gestartet. Am Ende waren die Bedingungen sehr schwierig, und die Situation für John extrem unglücklich. So ist Motorsport.“
Martin Tomczyk (#42 BMW M6 GT3, BMW Team Schnitzer, Ausfall): „Das ist ein bitterer Rennausgang. Die Wetterbedingungen waren ziemlich hart. John wurde von einem Fahrzeug getroffen, das mit Aquaplaning zu kämpfen hatte. Unser Ausfall ist natürlich sehr schade, weil wir zu diesem Zeitpunkt gut im Rennen lagen. Das sind die Tücken eines 24-Stunden-Rennens. Leider habe ich das in diesem Jahr nicht zum ersten Mal erlebt.“