Während die Mercedes X-Klasse vor dem Aus steht, nehmen die Gerüchte um einen BMW X7 Pickup immer mehr Fahrt auf. Nein, echte Chancen auf eine Serienfertigung hat der X7 mit offener Ladefläche natürlich nicht, schon weil die gesamte Architektur des Luxus-SUV nicht für die Pickup-Nutzung ausgelegt ist. Dennoch hat Rain Prisk die Vorlage der Azubis aus München genutzt und den Edel-Pickup mit Hilfe von Photoshop weiter verfeinert.
Allein durch die kürzere Kabine mit nur einer Sitzreihe und die dadurch verlängerte Ladefläche entstehen gefälligere Proportionen, die den BMW X7 Pickup noch stämmiger auftreten lassen. Heckleuchten im Stil des gewöhnlichen X7 und zusätzliche LED-Elemente an den Säulen der Kabine werten auch das Heck deutlich auf. Außerdem hilft natürlich, dass bei den neuen Renderings ein BMW X7 M50d mit seiner sportlicheren Optik als Grundlage genommen wurde.
Der gefälligen Optik und der ungebrochenen Beliebtheit von Pickups auf einigen amerikanischen und asiatischen Märkten zum Trotz zeigt das Schicksal der Mercedes X-Klasse, das längst nicht jedes Segment zu jeder Marke passt. Obwohl Daimler eine große Nutzfahrzeug-Tradition besitzt, daher deutlich fester im Segment verankert ist als BMW und zudem auf eine Architektur von Renault-Nissan zurückgreifen konnte, scheint die X-Klasse nie wirklich im Markt angekommen zu sein. Ob die trotz deutlich höherer Preise unübersehbare Nähe zu Nissan Navara und Renault Alaskan dabei die Hauptrolle gespielt hat, wird Mercedes intern analysieren müssen.
Sicher ist: Die Chancen für einen BMW Pickup sind durch das Scheitern der X-Klasse nicht gestiegen – und sie waren schon zuvor auf niedrigem Niveau. Der einzige Markt, der sich immer wieder einen Pickup-Truck mit dynamischen BMW-Genen wünscht, ist Australien. Dort werden die Fahrzeuge mit offener Ladefläche zwar für ihre praktischen Stärken geliebt, aber längst nicht nur als Nutzfahrzeug gesehen und durchaus auch dynamisch bewegt. Dass die Münchner eine neue Fahrzeugklasse für einen anderen Einzelmarkt als China entwickeln, ist nach aktuellem Stand aber weiterhin so gut wie ausgeschlossen.
(Fotos: Rain Prisk)