Mit einem starken Juni 2019 konnte BMW den Rückstand auf Mercedes beim weltweiten Absatz deutlich verkürzen. Zum Abschluss des ersten Halbjahres 2019 steigerte BMW die Verkaufszahlen um 1,4 Prozent auf 203.523 Einheiten seiner Kernmarke und lag damit klar vor Mercedes, denn der Absatz der Stuttgarter schrumpfte um 3,7 Prozent auf 196.230 Fahrzeuge. Noch größer wird der Vorsprung der Münchner, wenn man auch den Absatz der Tochtermarken einbezieht: MINI verkaufte im Juni 2019 36.645 Fahrzeuge (-3,5%), während Smart nur auf 10.231 Einheiten (-22,5%) kommt. Die VW-Tochter Audi lag mit 166.700 Einheiten erneut klar hinter der Premium-Konkurrenz.
Seit Beginn des Jahres konnte BMW den Rückstand auf Mercedes auf weniger als die Hälfte reduzieren: Lagen im Vorjahreszeitraum noch fast 130.000 Einheiten zwischen den beiden Marken, sind es in diesem Jahr keine 59.000 mehr. BMW steigerte seinen Absatz im ersten Halbjahr 2019 um 1,4 Prozent auf 1.075.959 Einheiten, während Mercedes einen Rückgang um 4,6 Prozent auf 1.134.729 Fahrzeuge vermelden muss. Audi verkaufte bisher 906.200 Einheiten und muss damit einen weiteren Rückschlag verkraften: Im Vergleich zum Vorjahr schrumpfte der Absatz um 4,5 Prozent.
Auch bei den Kleinwagen-Marken hat MINI im ersten Halbjahr 2019 die deutlich bessere Performance als Smart gezeigt: Der Absatz der BMW-Tochter ging um 3,9 Prozent zurück und erreichte 174.344 Einheiten, Smart verkaufte bei einem Minus von 8,1 Prozent lediglich 60.318 Fahrzeuge. Beim Vergleich der Unternehmen ergibt sich auch ohne die 2.534 verkauften Rolls-Royce ein klarer Vorsprung von rund 55.000 Einheiten für die BMW Group.
Die im letzten Jahr auf den Markt gebrachten Neuheiten zeigen somit einen deutlichen Effekt zu Gunsten der Münchner, verschossen hat BMW sein Pulver aber noch lange nicht. Mit dem 3er Touring und dem völlig neuen 1er stehen zwei potenzielle Bestseller in den Startlöchern, außerdem werden sich die um das Einstiegsmodell 840i und das viertürige Gran Coupé erweiterte 8er-Reihe und der Ausbau der 3er-Motorenpalette bemerkbar machen. Positive Effekte versprechen außerdem das X1 Facelift und die Neuauflage des X6. Mit dem BMW 2er Gran Coupé wird außerdem noch in diesem Jahr eine völlig neue Baureihe vorgestellt, die vor allem auf dem US-Markt Impulse setzen soll und direkt auf den Mercedes CLA zielt.
Wichtigster Einzelmarkt der drei großen Premium-Anbieter aus Deutschland war auch im ersten Halbjahr 2019 China. Mit einem Absatz von 350.070 und einer Steigerung um 16,8 Prozent konnte sich BMW dabei an die Spitze setzen und sowohl Mercedes (344.657 /+1,3%) als auch Audi (312.502 / +1,9%) hinter sich lassen.
Die Verantwortlichen kommentierten die Halbjahres-Zahlen wie folgt:
Pieter Nota (Mitglied des Vorstands der BMW AG, zuständig für Kunde, Marken und Vertrieb): “Unsere Modelloffensive zeigt Ihre Wirksamkeit, die neuen Fahrzeuge kommen bei unseren Kunden sehr gut an. Im ersten Halbjahr konnten wir entgegen dem Markttrend unseren Absatz steigern und weitere Marktanteile hinzugewinnen. Es ist uns gelungen, erstmals in einem ersten Halbjahr mehr als 1,25 Millionen Fahrzeuge auszuliefern. Sehr beliebt sind weiterhin auch die Fahrzeuge unserer X Familie. Hier ist der Absatz im Vergleich zur ersten Hälfte des letzten Jahres um 23,1% gestiegen. Wie wir bei unserem #NEXTGen Event im Juni mit sechs innovativen Weltpremieren gesehen haben, kommt in naher Zukunft noch einiges mehr.”
Britta Seeger (Mitglied des Vorstands der Daimler AG, verantwortlich für Mercedes-Benz Cars Vertrieb): “Mercedes-Benz steht nach einem herausfordernden ersten Halbjahr weiterhin an der Spitze des Premiumsegments. Vor allem die große Beliebtheit der neuen Kompaktmodelle freut uns. Für das dritte Quartal gehen wir von Absatzimpulsen durch die neuen SUVs mit dem Stern aus. Im Juli stehen mit dem neuen GLC und dem GLC Coupé zwei echte Kundenlieblinge in unseren Showrooms: Der GLC, der bereits seit einigen Jahren unser volumenstärkstes Modell im SUV-Portfolio ist, kommt genau wie der GLC Coupé mit den neuesten intelligenten Fahrassistenzsystemen und ist serienmäßig mit MBUX ausgestattet.”
Martin Sander (Operativer Leiter des Vorstandsressorts Vertrieb und Marketing der Audi AG im ersten Halbjahr): “Das erste Halbjahr war noch von zahlreichen Herausforderungen wie Modellwechseln bei Volumenmodellen und den Spätfolgen der WLTP-Umstellung geprägt. Das gute Juni-Ergebnis stimmt uns für das zweite Halbjahr optimistisch. Wir erwarten Wachstumsimpulse, denn unsere Modelloffensive wird etwa mit dem neuen Audi Q3 Sportback, den überarbeiteten Q7- und A4-Modellen und unseren Plug-in-Hybrid-Modellen zunehmend ihre Wirkung entfalten. Zeitgleich bereiten wir die Umstellung auf das Prüfverfahren WLTP 2nd Act intensiv vor.”