Wenn europäische Kunden zwischen einem BMW M1 auf 1er-Basis und einem BMW X7 M mit weit über zwei Tonnen Gewicht wählen dürften, würde sich mit hoher Wahrscheinlichkeit eine große Mehrheit für einen radikalen Kompaktsportler finden. Weltweit betrachtet sieht die Sache aber ganz anders aus – vor allem dann, wenn man auch die tatsächlich erzielbaren Stückzahlen in Betracht zieht. So sieht es zumindest Carsten Pries, Head of Product Management bei der M GmbH.
Im Gespräch mit Auto Express erklärt Pries, dass sich BMW M vor allem um die Fahrzeuge kümmern muss, die weltweite Relevanz besitzen. Genau diese haben kompakte Hatchbacks allerdings kaum, weil sie vor allem in Europa beliebt sind und zum Beispiel auf dem wichtigen US-Markt keine Rolle spielen. Damit sinken auch die Chancen für ein weiteres M Performance Modell oberhalb des 306 PS starken BMW M135i F40 – auch wenn das letzte Wort in dieser Frage noch nicht gesprochen sein dürfte.
Pries führt mit Blick auf den M135i aus: “Wenn man einen M1 darüber positioniert, wobei M1 natürlich nur ein Arbeitstitel wäre, müsste man viel mehr Substanz in das Fahrzeug stecken und folglich auch den Preis erhöhen. Ob sich daraus dann ein profitables Produkt entwickeln kann ist eine Frage, die ich nicht spontan mit Ja beantworten würde.”
Hierbei spielt natürlich auch eine Rolle, dass die BMW M GmbH in der Kompaktklasse auch weiterhin sehr gut aufgestellt sein wird: Neben dem M135i gibt es schließlich auch die nächste BMW 2er-Generation mit Heckantriebs-Architektur, auf deren Basis die Sechszylinder-Modelle M24oi und M2 kommen werden.
Mit Blick auf einen möglichen BMW X7 M sagt Pries: “Ich habe neulich mit einem Kunden aus den USA Mittag gegessen und ihn gefragt, wie er die Größe des X7 einschätzt. Für uns Europäer ist er riesig, aber er sagte, dass er ‘normal’ sei. Daran sieht man, dass es immer auf die Perspektive ankommt.”
Klar ist auch: Die Technik für einen BMW X7 M liegt praktisch schon im Regal der M GmbH bereit und müsste nur geringfügig angepasst werden, denn der neue X5 M ist so gut wie fertig und technisch sehr eng mit dem großen Bruder verwandt. Sollte die M GmbH entsprechende Signale aus den Märkten enthalten, könnte der X7 M schneller Realität werden als mancher glaubt.
(Photoshop-Entwürfe: X-Tomi.Design)