Die M GmbH krönt ihre Modellpalette und bringt mit dem BMW M8 im September 2019 die sportlichste Interpretation der neuen 8er-Reihe auf den Markt. Und weil Geschmäcker gerade im hochpreisigen Luxus-Segment verschieden sind, gibt es den M8 bereits ab Marktstart in vier Varianten: M8 Coupé und M8 Cabrio sind jeweils auch als Competition-Modell mit noch stärkerer Performance-Ausrichtung erhältlich.
Schon der “Einstiegs-M8” muss kaum einem Vergleich aus dem Weg gehen und darf in Sachen M-Technik aus dem Vollen schöpfen: Das BMW M8 Coupé kommt mit 600 PS starkem V8-Biturbo, 8-Gang-Steptronic, dem je nach Fahrmodus extrem hecklastigen Allradantrieb M xDrive mit aktivem M Differenzial und auf Knopfdruck aktivierbarem 2WD-Modus sowie einem Fahrwerk, das einen beachtlichen Kontakt zur Straße mit angemessenem Restkomfort verbindet.
BMW M8 2019: Alle Bilder und Infos zum Über-8er F92
Wer die Launch-Control aktiviert und auf griffigem Asphalt unterwegs ist, beschleunigt mit dem BMW M8 Coupé in 3,3 Sekunden von 0 auf 100 und darf mit dem optionalen M Driver’s Package bis zu 305 km/h schnell fahren. Aber die Fahrt auf weitgehend geraden Strecken soll am Steuer des M8 eher ein notwendiges Übel als wesentlicher Quell der Freude sein, denn im Fokus stehen M-typisch das Verhalten und die Performance in Kurven aller Art.
Damit sich der M8 hierbei nochmals spürbar vom für sich genommen bereits ausgesprochen beeindruckenden Technik-Spender M5 absetzen kann, verfügt er nicht nur über ein angepasstes Setup. Die wichtigsten Änderungen werden schon beim Blick in die technischen Daten deutlich: 10 Zentimeter weniger Außenlänge, eine breitere Spur an Vorder- und Hinterachse, ein tieferer Schwerpunkt und sogar 15,5 Zentimeter weniger Radstand versprechen deutlich mehr Agilität auf kurvigen Strecken.
Seinen kompakteren Abmessungen zum Trotz ist das BMW M8 Coupé laut Werksangabe 20 Kilogramm schwerer als der M5, das DIN-Leergewicht liegt bei 1.885 Kilogramm. Hintergrund ist die steifere Karosserie, die im Fall des M8 mit einer Dom-Stirnwand-Strebe und einem Schubfeld unterhalb der Vorderachse zusätzlich optimiert wird. Allein für eine bessere Anbindung der Hinterachse an die Karosserie kommen eine zusätzliche Kreuzstrebe aus Stahl und eine weitere Aluminium-Querstrebe zum Einsatz.
Das Fahrwerk mit Doppelquerlenker-Vorderachse und Fünflenker-Hinterachse ist nicht nur extrem steif mit der Karosserie verbunden, es ist natürlich auch an den kürzeren Radstand und die breitere Spur des M8 angepasst. Unter anderem verbessern spezifische Schwenklager, Zugstreben und Querlenker die Kinematik und Elastokinematik der Vorderachse. Serienmäßig kommen elektronisch geregelte adaptive Dämpfer zum Einsatz, die die Dämpfkräfte permanent stufenlos und radindividuell anpassen. Die Grundcharakteristik des Fahrwerks lässt sich in den Modi Comfort, Sport und Sport Plus anpassen.
Wenn all das nicht genügt, steht der BMW M8 Competition bereit: Er ist nicht nur 625 PS stark, bei Bedarf sogar in 3,2 Sekunden auf 100 und in 10,6 Sekunden auf 200, er kommt auch mit einem nochmals modifizierten Fahrwerk. Letzteres soll in erster Linie für noch mehr Lenkpräzision sorgen und es sportlichen Fahrern noch leichter machen, das Maximum aus ihrem Fahrzeug herauszuholen. Den noch sportlicheren Anspruch unterstreichen die noch straffere Anbindung des Motors an die Karosserie, die erhöhten Sturzwerte an der Vorderachse und Anbindung der Hinterachs-Spurlenker mit Kugelgelenken statt Gummilagern.
Eine völlig neue Option zur Veränderung des Fahrerlebnisses bringt die Bremse des BMW M8 mit: Erstmals haben M-Fahrer die Möglichkeit, neben der Charakteristik von Fahrwerk, Lenkung, Motor, Getriebe und Sound auch das Verhalten der Bremse auf Knopfdruck zu ändern. Für den Aufbau des erforderlichen Bremsdrucks ist ein elektrischer Aktuator verantwortlich, was sowohl dem Fahrer als auch den elektronischen Regelsystemen einen deutlich schnelleren Aufbau des Bremsdrucks erlaubt. Die beiden Kennlinien Comfort und Sport geben dem Fahrer die Wahl zwischen hohem Bremskomfort und besonders schnellem Ansprechen.
Die M GmbH kündigt an, dass sich die Brake-by-Wire-Technik durch eine konstantere Rückmeldung an den Fahrer positiv auf das Pedalgefühl auswirkt. Ob das tatsächlich so ist, müssen die ersten Tests zeigen. Unbestritten ist, dass die neue M Compound Bremsanlage rund zwei Kilogramm leichter als eine herkömmliche Bremse ist und damit zur Reduzierung der ungefederten Massen beiträgt. Optional ist eine noch leistungsfähigere M Carbon-Keramik-Bremse erhältlich, die gerade im Rennstrecken-Einsatz noch mehr Standfestigkeit verspricht.
Genau wie das Verhalten der Bremse lassen sich auch die übrigen Komponenten über ein neues Fahrzeug-Setup steuern. Direkt neben dem neu gestalteten Wählhebel für die Achtgang-Automatik finden sich dafür die neuen Schalter “M Mode” und “Setup”, darunter erlaubt ein weiterer Schalter mit Endrohr-Symbol die Anpassung der Lautstärke der Abgasanlage. Hinter dem “M Mode”-Schalter verbergen sich die beiden M8-Fahrmodi Road und Sport, im Fall des BMW M8 Competition kommt zusätzlich der neue Fahrmodus Track hinzu. Durch Aktivierung eines sportlicheren Modus werden Anzeige-Umfänge und Fahrerassistenz-Funktionen schrittweise reduziert, um die Aufmerksamkeit auf Wunsch voll auf das Fahrerlebnis zu konzentrieren.
Über das Setup-Menü kann der Fahrer die Charakteristik von Motor, Fahrwerk, Lenkung, Bremse und M xDrive konfigurieren, wobei jeweils zwischen zwei und drei Modi zur Wahl stehen. Zwei individuelle Setups können wie gewohnt auf den roten Tasten M1 und M2 direkt am Lenkrad hinterlegt werden, um nach einmaliger Konfiguration innerhalb von Sekunden zwischen den Setups wechseln zu können.
Dass der BMW M8 seine Insassen trotz aller Performance auch mit hochwertigen Materialien und feiner Verarbeitung verwöhnt, versteht sich in dieser Klasse von selbst. Wie wichtig den Kunden Individualität und ein besonderer Auftritt sind, zeigt sich auf den ersten offiziellen Fotos schon durch die Wahl der Lackierung: Mit dem BMW M8 Competition feiert auch die neue Individual-Lackierung Frozen Marina Bay Blue ihre Premiere.