Die DTM 2019 ist mit einem furiosen Wochenende am Hockenheimring in die neue Turbo-Ära gestartet. BMW Motorsport konnte dabei zeigen, dass die von einigen Problemen geprägte Vorbereitung kein Vorbote für die gesamte Saison sein muss: Obwohl manche mit mehr oder wenigen chancenlosen BMW M4 DTM gerechnet hatten, zeigte sich der neue Turbo-M4 als absolut konkurrenzfähig.
Das Ergebnis war nicht nur der Sieg im ersten Rennen durch Marco Wittmann, sondern auch die Pole Position am zweiten Tag. Dabei lief keineswegs alles glatt für die Münchner, mit etwas mehr Rennglück wären in beiden Rennen sogar noch mehr Punkte möglich gewesen. Nach den ersten beiden Rennen steht Marco Wittmann mit 34 Punkten an der Spitze der Fahrerwertung, in der Teamwertung liegt BMW hinter auf Rang zwei – so kann es aus Sicht von BMW Motorsport sicher weitergehen.
Jens Marquardt (BMW Motorsport Direktor): „Das erste Rennwochenende der neuen DTM macht definitiv Lust auf mehr. Die Zuschauer haben nach dem Regenrennen und unserem Sieg am Samstag auch heute super Racing zu sehen bekommen. Nach dem starken Qualifying mit der Poleposition für Philipp Eng sind die Plätze vier bis sechs nicht unbedingt das Ergebnis, das wir uns erhofft haben. Das Safety Car hat uns sicher nicht geholfen, zwei unserer Fahrer wurden umgedreht: So konnten wir unsere Strategie nicht optimal umsetzen und mussten reagieren. Einige unserer Konkurrenten konnten hingegen vom Safety Car profitieren, durch das zum Beispiel René Rast einen freien Stopp hatte und die Möglichkeit, auf frischen Reifen aggressiv durchs Feld zu gehen. Von unseren Positionen war das keine Option.
Klar ist schon jetzt, dass das Reifenmanagement in diesem Jahr definitiv ein wichtiges Thema sein wird. Audi hat das heute stark gemacht. Kompliment auch an Aston Martin, das sich hier ebenfalls gut präsentieren konnte. Unsere Fahrer haben heute alle gekämpft. Das war auf ihren Reifen zum Schluss alles andere als einfach. Das werden wir uns jetzt im Detail anschauen.
Wir können dennoch viel Positives aus dem ersten Wochenende mitnehmen. Der Sieg am Samstag war fantastisch, heute haben wir gut gepunktet und wieder sechs Autos ins Ziel gebracht. Darauf können wir aufbauen.“
Stefan Reinhold (Teamchef BMW Team RMG): „Generell sind wir erst einmal zufrieden, dass wir nach einem so arbeitsreichen Auftakt auch am Sonntag wieder mit allen drei Autos in den Punkten sind. Andererseits muss man natürlich sagen, dass uns heute im Rennen einige Vorfälle massiv Punkte gekostet haben. Marco war zwischenzeitlich Letzter im Feld und ist dann trotzdem noch Achter geworden. Heute wäre mehr drin gewesen. Alles in allem kann ich allen nur einen riesigen Dank aussprechen. Wir sind nach dem Sieg gestern in jedem Fall top-motiviert für die kommenden Rennen.“
Bruno Spengler (#7 BMW Bank M4 DTM, BMW Team RMG, Startplatz: 14., Rennergebnis: 5., Fahrerwertung: 7., 16 Pkt.): „Generell war es ein gutes Rennen. Leider bin ich wegen durchdrehender Räder schlecht gestartet. Aber ich konnte das noch retten. Im ersten Stint hatte ich dann eine gute Pace, genau wie zu Beginn des zweiten. Allerdings haben die Reifen dann begonnen abzubauen. Dennoch war unsere Stopp-Strategie absolut richtig. Letztlich war die Konkurrenz am Schluss einfach stärker, ich konnte sie nicht hinter mir halten. Platz fünf ist gut, wir haben gestern und heute wichtige Punkte für BMW geholt.“
Timo Glock (#16 BMW M4 DTM, BMW Team RMR, Startplatz: 6., Rennergebnis: 6., Fahrerwertung: 6., 20 Pkt.): „Ich war nach dem Start Dritter und hatte eine gute Pace. Nach dem Re-Start hatte ich dann eine Berührung mit Bruno Spengler. Danach war die Pace nicht mehr da. Vielleicht war die Spur nicht mehr in Ordnung oder irgendetwas gebrochen. Das ist schade, denn es wäre mehr drin gewesen.“
Marco Wittmann (#11 Schaeffler BMW M4 DTM, BMW Team RMG, Startplatz: 2., Rennergebnis: 8., Fahrerwertung: 1., 34 Pkt.): „Ich hatte keinen guten Start. Es ist genau das passiert, was wir vermutet haben, nämlich, dass das Starten durch den Wegfall der Handbremse schwieriger wird. Gestern hat es gut funktioniert, heute nicht. In der Anfangsphase habe ich ein paar Positionen verloren. Der Re-Start war etwas chaotisch. Dann wurde ich in der Haarnadelkurve auch noch umgedreht und war Letzter. Das war ärgerlich. Wir haben uns für einen frühen Boxenstopp entschieden, um Plätze gutzumachen. Das ist uns mit einer guten Pace auch gelungen. Aber wenn du so früh stoppst, bist du am Ende chancenlos. Immerhin bin ich noch Achter geworden und habe Punkte gesammelt. Schade, denn die Pace war heute da, um weiter vorn zu landen. Dennoch war es insgesamt ein sehr guter Start in die Saison.“
Bart Mampaey (Teamchef BMW Team RBM): „Es war ein aufregendes Rennen. Wir haben die neue DTM gesehen – mit Push-to-Pass und DRS. Und wir konnten zumindest Punkte sammeln. Leider gab es diesen Zwischenfall, der zum Safety Car führte. Danach hat sich das Rennen etwas anders entwickelt, als wir es in der Vergangenheit erlebt haben. Am Ende hat Philipp Platz vier geholt, was gut ist. Auch mit Joel Eriksson haben wir die Punkteränge erreicht. Sheldon van der Linde hatte nach der Anfangsphase ein beschädigtes Auto, danach haben wir beim Boxenstopp versucht, etwas anderes zu machen. Letztendlich hat uns das keine Punkte gebracht. Jetzt blicken wir nach vorn und freuen uns auf unser Heimrennen.“
Philipp Eng (#25 ZF BMW M4 DTM, BMW Team RMR, Startplatz: 1., Rennergebnis: 4., Fahrerwertung: 8., 15 Pkt.): „Die Poleposition war sehr wichtig, sie hat dem gesamten Team sehr gut getan nach den vergangenen beiden Tagen, die nicht einfach waren. Ich wäre gern auf das Podium gefahren, aber dafür hat es nicht ganz gereicht. Wir hatten beim Boxenstopp ein wenig Pech, dass Nico Müller, mit dem ich in direktem Platzkampf lag, vor uns rauskam. Aber ansonsten war es ein fehlerfreies Rennen vom gesamten Team.“
Joel Eriksson (#47 CATL BMW M4 DTM, BMW Team RBM, Startplatz: 9., Rennergebnis: 10., Fahrerwertung: 14., 1 Pkt.): „Es war nicht einfach heute. Zwar verlief mein Start gut, aber die Eröffnungsrunde war dann schon wieder schwierig. Durch das Safety Car konnte ich einige Positionen gutmachen. Aber im Verlauf des Rennens hatten wir mit abbauenden Reifen zu kämpfen. Es gibt ein paar Hausaufgaben zu erledigen, aber das werden wir bis Zolder tun.“
Sheldon van der Linde (#31 Shell BMW M4 DTM, BMW Team RBM, Startplatz: 10., Rennergebnis: 14., Fahrerwertung: 10., 8 Pkt.): „Um ehrlich zu sein, bin ich überhaupt nicht happy. Ich denke, dass wir heute das Potenzial hatten, wieder in die Punkte zu fahren. Aber beim Re-Start nach der Safety-Car-Phase wurde ich von Jamie Green umgedreht. Ich konnte dabei gar nichts tun. Danach war unser Auto beschädigt, und wir hatten keine Chance mehr.“