Die Mitarbeiter der BMW Group dürfen sich auch 2019 über eine hohe Erfolgsprämie freuen: 9.175 Euro erhält ein in Deutschland angestellter Facharbeiter als Beteiligung am Erfolg des Unternehmens im vergangenen Jahr. Je nach Position im Unternehmen und Dauer der Anstellung variiert der Betrag deutlich und kann folglich sowohl höher als auch niedriger ausfallen.
Mit 9.175 Euro fällt die Erfolgsbeteiligung zwar 280 Euro niedriger aus als im Jahr davor, sie kann sich im Vergleich der Autobauer aber absolut sehen lassen: Daimler zahlt seinen Tarifbeschäftigten in diesem Jahr 4.965 Euro, bei Audi werden mit Blick auf das mäßige Ergebnis sogar nur 3.630 Euro Mitarbeiter-Prämie ausgezahlt. Etwas mehr Geld gibt es allerdings bei Porsche, denn die Zuffenhausener schütten in diesem Jahr eine Rekord-Prämie von 9.700 Euro je Mitarbeiter aus.
Für die BMW Group war 2018 ein Jahr mit vielen Rekorden, das Ergebnis ist im Vergleich zum Vorjahr allerdings gesunken – wobei man beachten sollte, dass es sich dennoch um das zweitbeste Ergebnis der über einhundertjährigen Unternehmens-Geschichte handelt und es ohne die besonders starken Zahlen des Vorjahres erneut zu einem Bestwert gereicht hätte.
Für das laufende Jahr hat das Unternehmen etwas verhaltenere Zahlen angekündigt, weil das Marktumfeld weiterhin schwierig ist und hohe Investitionen notwendig sind. Im Rahmen der Bilanz-Pressekonferenz sagte Finanzvorstand Dr. Nicolas Peter:
“Auch in einem herausfordernden Umfeld bleibt unser Anspruch hoch. 2019 wollen wir als BMW Group der führende Hersteller im Premiumsegment bleiben und dabei in allen großen Absatzregionen zulegen. Positiv wird sich unser junges Produktportfolio auswirken. Da sich viele Modelle jedoch noch im An- und Hochlauf befinden, wird in 2019 noch nicht der volle Effekt im Ergebnis ankommen. Insgesamt rechnen wir aufgrund der Modellwechsel mit einer etwas schwächeren ersten Jahreshälfte.
Auch 2019 werden wir massiv in neue Technologien und Zukunftsthemen investieren. Die äußerst ambitionierte CO2-Gesetzgebung der EU erfordert zudem hohe Zusatzaufwendungen und führt zu steigenden Herstellkosten, die das Ergebnis belasten. Gleichzeitig rechnen wir noch einmal mit deutlichem Gegenwind aus Währungen und Rohstoffpreisen im mittleren bis höheren dreistelligen Millionenbereich.
Ein großer Unsicherheitsfaktor bleibt die weitere Entwicklung bei den Zöllen. Unsere Prognose unterstellt, dass es zwischen den USA und der EU keine Zollerhöhungen geben wird. Die notwendigen Vorbereitungen für den EU-Austritt Großbritanniens belasten uns 2019 zusätzlich. Ungeachtet dessen gehen wir weiterhin von einem geregelten Brexit aus. Auch das Wettbewerbsumfeld könnte sich im Zuge der zweiten Stufe der WLTP-Umstellung im September 2019 noch einmal intensivieren.
Im Segment Automobile erwarten wir ein leichtes Plus bei den Auslieferungen.
Bei der EBIT-Marge bleiben 8-10% grundsätzlich unser klarer Anspruch, den wir in einem stabilen Umfeld erreichen wollen. Auf viele Rahmenbedingungen haben wir allerdings nur bedingt Einfluss. Angesichts der Belastungen aus den oben genannten Faktoren erwarten wir für 2019 eine operative Marge zwischen 6 und 8%. Die hohe Volatilität erschwert eine klare Prognose. Wir werden jedoch weiterhin über alle internen Stellhebel darauf hinarbeiten, unserem strategischen Renditeanspruch gerecht zu werden.
Im Segment Motorräder planen wir, getragen von der erneuerten Modellpalette, einen soliden Anstieg der Auslieferungen. Die EBIT-Marge soll weiterhin im Zielkorridor von 8-10% liegen. Bei Financial Services erwarten wir einen Return on Equity auf Vorjahresniveau und damit über unserem Zielanspruch von 14%.
Kommen wir noch zum Konzern:
Neben den angesprochenen Belastungen wird der Wegfall einiger positiver Bewertungseffekte aus 2018 im laufenden Jahr für einen deutlichen Rückgang des Finanzergebnisses sorgen. Daher wird das Konzernergebnis vor Steuern voraussichtlich ebenfalls deutlich unter dem des Vorjahres liegen. Wir werden weiterhin qualifizierte Fachkräfte für Zukunftsthemen einstellen. Insgesamt werden wir 2019 aber kein Personal aufbauen. Die Zahl der Mitarbeiter wird sich auf dem Niveau des Vorjahres bewegen.
Meine Damen und Herren, Risiken für unsere Guidance können sich aus der weiteren Entwicklung der Rahmenbedingungen ergeben. Dazu zählen insbesondere das Risiko eines ungeregelten Brexit sowie die weitere Entwicklung in der internationalen Handelspolitik.
Unter anderem aufgrund dieser Faktoren ist weltweit bereits eine Konjunkturabkühlung zu beobachten. Sollten sich die Rahmenbedingungen weiter verschlechtern, können Auswirkungen auf unsere Prognose nicht ausgeschlossen werden.”