Auch wenn die Vereinbarung zwischen BMW und dem FC Bayern München inzwischen offiziell von Uli Hoeneß bestätigt wurde, könnte sich der erste gemeinsame Auftritt der beiden Partner noch lange hinziehen. Wie Audi-Chef Bram Schot am Rande der Hauptversammlung der Ingolstädter sagte, wolle die VW-Tochter den aktuellen Sponsoring-Vertrag bis zum regulären Ende im Jahr 2025 “aussitzen“.
Die ungeschönte Formulierung deutet bereits an, dass Audi mit den aktuellen Entwicklungen der langjährigen Partnerschaft alles andere als zufrieden ist. Kein Wunder: Die Werbewirkung für Audi ist durch das Bekanntwerden der Ablösung durch den Rivalen BMW beschädigt, schließlich schwingt bei jeder Audi-Kampagne in der Allianz-Arena künftig auch die weiß-blaue-Marke in den Köpfen mit.
Auch wenn es niemand offiziell bestätigen will, dürfte der Gang an die Öffentlichkeit durch das Aufsichtsratsmitglied Edmund Stoiber und die spätere Bestätigung durch Uli Hoeneß durchaus als Botschaft an Audi gemeint gewesen sein: Wir wollen nicht mehr mit euch werben, wir haben einen neuen Automobil-Partner und wollen das auch nicht länger verheimlichen.
Die vielleicht erhoffte Reaktion der Ingolstädter, nämlich ein vorzeitiges Ende des noch sechs Jahre laufenden Deals und damit die Möglichkeit eines früheren Einstiegs von BMW, scheint Audi zumindest momentan nicht liefern zu wollen. Nicht ausgeschlossen ist, dass die VW-Tochter den noch laufenden Sponsoring-Vertrag als Druckmittel gegenüber der BMW Group zumindest so lange behalten will, wie die Münchner ihrerseits den Arbeitsbeginn des abgewanderten Vorstands Markus Duesmann blockieren. Ob Audi wirklich bis 2025 am Bayern-Sponsoring festhält, bleibt jedenfalls abzuwarten.
(Fotos: Audi)