Der BMW X3 zählt seit vielen Jahren zu den absoluten Bestsellern der Marke. Dennoch hatte man es in München offenbar nicht eilig, das Mittelklasse-SUV auch mit einem elektrifizierten Antriebsstrang auszurüsten und konzentrierte sich stattdessen voll auf Benziner und Diesel. Doch was lange auf sich warten ließ, kommt dieses und nächstes Jahr gleich im Doppelpack: Noch in diesem Jahr startet der Plug-in-Hybrid BMW X3 xDrive30e, Ende nächsten Jahres folgt dann der vollelektrische BMW iX3.
Für einen ersten Vorab-Fahrbericht durften wir den BMW X3 xDrive30e nun im Süden von München antesten. Der Plug-in-Hybrid tut dabei alles, um genau wie seine konventionell angetriebenen Brüder zu wirken. Er verzichtet auf auffällige Schriftzüge und Zierelemente in Kontrastfarben, auch der Innenraum gibt sich betont normal. Dass er kein ganz gewöhnlicher X3 ist, merkt man eigentlich erst beim Druck auf den Start-Stopp-Knopf, auf den weder Anlassergeräusche noch der Sound eines startenden Verbrennungsmotors folgen.
Vorab-Fahrbericht BMW X3 xDrive30e: G01 endlich unter Strom
Genau wie andere Plug-in-Hybride startet auch der BMW X3 xDrive30e in der Regel im Elektromodus, bleibt also zunächst völlig lautlos. Dabei bleibt es auf den ersten Kilometern auch die meiste Zeit, denn mit der Dauerleistung von 50 kW ist auch der gemütliche Stadtverkehr kein Problem. Wird mehr Leistung benötigt, schaltet sich der bekannte Vierzylinder-Benziner B48 hinzu und erhöht die Systemleistung auf satte 252 PS. Ähnlich wie im neuen 330e mit XtraBoost gibt es im Sport Plus-Modus zudem die Möglichkeit, kurzzeitig weitere 30 Kilowatt zu nutzen.
Auch wenn der Sprint von 0 auf 100 km/h für den Alltag der meisten Kunden keine Rolle spielt, gibt die Disziplin doch einen anschaulichen Eindruck vom Performance-Potenzial des Plug-in-Hybriden: Mit einem Wert von 6,5 Sekunden bewegt sich der BMW X3 xDrive30e auf einem ähnlichen Level wie X3 xDrive25d und xDrive30i, kann im Gegensatz zu den konventionell angetriebenen Brüdern aber knappe 50 Kilometer rein elektrisch und somit lokal emissionsfrei zurücklegen.
So wird der BMW X3 xDrive30e gerade für urbane Menschen zum SUV ohne schlechtes Gewissen, denn bei passender Entfernung von Wohnort und Arbeitsplatz kann der G01 als Plug-in-Hybrid den Alltag ganz ohne Spritverbrauch meistern. Dabei hilft der vorausschauende Hybridmodus, der die Betriebsstrategie optimal an die kommende Route anpasst.
Als Fahrer kann man während der Fahrt auch schon die neuen Displays im Stil des aktuellen iDrive ID7 betrachten, die alle anderen X3-Varianten erst später mit dem Facelift erhalten. Abgesehen davon wirkt die von uns gefahrene Vorserien-Version des neuen X3 xDrive30e in den meisten Fahrsituationen ausgesprochen serienreif. Der aktuellen BMW Group-Philosophie, die elektrifizierten Modelle unter dem Motto “New Normal” aus ihrer Sonderrolle heraus zu holen und zum neuen Normalfall zu machen, wird so ein überzeugender Grundstein gelegt: Der komplexe Antrieb des Mittelklasse-SUV arbeitet schon heute so verschliffen, als ob die doppelte Motorisierung bereits völlig gewöhnlich wäre.