Kooperation statt Konkurrenz? Laut einem Bericht des Manager Magazins sprechen VW, BMW und Daimler gemeinsam mit den Zulieferern Bosch und Continental intensiv über eine Zusammenarbeit im Bereich Autonomes Fahren. Die fünf Firmen entwickeln derzeit parallel und gewissermaßen gegeneinander Systeme, die den Fahrer immer stärker entlasten und Autos in vielen Situationen immer selbständiger fahren lassen.
Das voraussichtliche Ergebnis der Milliarden-Investitionen werden in wenigen Jahren Systeme sein, die keinem Kunden spürbare Vorteile bieten. Denn egal ob Volkswagen, BMW oder Daimler: Die Ingenieure aller drei Autobauer werden Lösungen finden, die das autonome Fahren in vielen Fahrsituationen Realität werden lassen. Ob dabei eine erlebbare Differenzierung realisiert werden kann und ein VW “anders” autonom fährt als ein BMW oder Mercedes, darf aber bezweifelt werden.
Gerade dieser Umstand macht es für die Konzerne attraktiv, die teuren Investitionen aufzuteilen und die Technik gemeinsam zu entwickeln, anstatt am Ende mit drei weitestgehend ähnlich agierenden Systemen auf dem Markt zu sein, die keinem Hersteller einen relevanten Vorteil im Verkauf bringen. Zentrale Treiber der Allianz-Gespräche sind laut Manager Magazin der ehemalige BMW-Vorstand und heutige VW-Chef Herbert Diess sowie BMW-Entwicklungschef Klaus Fröhlich.
In der aktuellen Phase befinden sich Arbeitsgruppen der beteiligten Firmen in Gesprächen, die die konkrete Aufgabenverteilung und das mögliche Vorgehen in den nächsten Monaten und Jahren koordinieren sollen. Im März wollen die Konzernchefs entscheiden, ob es tatsächlich zu der Allianz kommt.
Mit dem möglichen Bündnis würde die deutsche Autoindustrie ein starkes Zeichen setzen, das weltweit Beachtung finden dürfte. Die möglichen Kooperationspartner verstehen die Allianz aber nicht als deutsches Projekt, vielmehr soll die Gemeinschaft offen für weitere Teilnehmer sein und so auch anderen Autobauern die Möglichkeit bieten, die hohen Kosten für die Entwicklung des autonomen Fahrens zu senken.