Der Hightech-Werkstoff Carbon wird bei künftigen BMW i-Modellen wie dem iNext eine kleinere Rolle als bei i3 und i8 spielen. Während die ersten beiden eigenständigen i-Modelle seit Jahren mit einer kompletten Fahrgastzelle aus Carbon unterwegs sind, soll das teure Material künftig gezielter und folglich in geringerem Umfang eingesetzt werden.
So wollen die Münchner die Vorteile von Stahl und Aluminium besser nutzen und unterm Strich einen Materialmix nutzen, der ein optimales Verhältnis von mechanischen Eigenschaften und Kosten bietet. Eine ähnliche Strategie nutzen bereits BMW 7er und 8er: Der BMW Carbon Core-Ansatz kombiniert die Stärken der verschiedenen Werkstoffe zu einer Karosserie, die vergleichsweise niedriges Gewicht mit hoher Stabilität vereint.
Für den BMW iNext gab es bisher keine konkreten Aussagen zum Umfang des Carbon-Einsatzes. Wer allerdings befürchtet hat, dass Carbon im Fall des iNext zum Alibi-Argument wird und keine wirklich wichtige Rolle in der Karosserie mehr spielt, kann sich nun von SGL Carbon beruhigen lassen. Der Zulieferer bestätigt per Pressemitteilung offiziell, dass er die Carbon-Fasern und -Gelege für den iNext liefern wird – und dass sich der iNext hinsichtlich der Menge verwendeter Carbon-Fasern nur hinter dem i3 einreihen wird.
Zwar wird das nächste BMW i-Modell prinzipiell kein Leichtgewicht, gemessen an der Größe im Format eines X5 und dem großen Akku-Paket soll der iNext aber dennoch sehr leicht sein. BMW verspricht, dass der iNext 2021 über 600 Kilometer Reichweite bieten wird. Gleichzeitig soll er in der Lage sein, in unter vier Sekunden von 0 auf 100 km/h zu beschleunigen.
Andreas Wüllner (President Composites – Fibers & Materials (CFM) der SGL Carbon): “Die SGL Carbon verstärkt mit diesem Projekt ihre Position als Faser-, Material- und Bauteillie-ferant in der Automobilindustrie. Bezogen auf die voraussichtlich insgesamt eingesetzte Menge an Carbonfasern handelt es sich im Bereich der Elektrofahrzeuge unseres Wissen nach um das branchenweit zweitgrößte Serienprojekt nach dem BMW i3.”