Normalerweise lässt die Nachfrage nach einem Auto im Lauf seines Lebenszyklus schrittweise nach. Kein Wunder: Was zum Zeitpunkt der Markteinführung noch hochmodern und trendig ist, wurde ein paar Jahre später in der einen oder anderen Disziplin von jüngeren Wettbewerbern überholt. Und natürlich fehlt nach einer gewissen Zeit auf dem Markt auch der Reiz und die Attraktivität des Neuen und Besonderen, das noch nicht jeder hat.
Im Fall des BMW i3 scheinen die üblichen Gesetze des Automobilmarkts aber nicht zu gelten, denn die Nachfrage nach dem Elektroauto wird von Jahr zu Jahr immer größer. Der Ende 2013 eingeführte Kleinwagen mit Elektro-Antrieb konnte sich bisher stets besser verkaufen als im Vorjahr – und laut einem Gespräch von BMW i-Chef Robert Irlinger mit Automotive News wird sich daran auch 2019 nichts ändern.
Zwar lässt sich die konkrete Nachfrage nach dem neuen BMW i3 120Ah mit nochmals vergrößerter Reichweite noch nicht absehen, aber höhere Verkaufszahlen als 2018 erwartet Irlinger auf jeden Fall – obwohl die Zahlen im laufenden Jahr einen neuen Rekord erreichen und deutlich über 30.000 Einheiten liegen werden.
Verantwortlich für die steigende Nachfrage ist natürlich auch die kontinuierliche Integration von technischen Updates. Auf den ursprünglichen i3 mit 60Ah-Akku folgte 2016 das 94Ah-Modell, Ende 2017 wurde mit dem i3s ein sportlicherer Ableger vorgestellt und ein weiteres Jahr später steigt die Reichweite im EU-Zyklus mit dem i3 120Ah auf über 350 Kilometer.
Die immer weiter gesteigerte Elektro-Reichweite sorgt auch dafür, dass immer weniger Kunden den Range Extender für notwendig halten. Lag die Quote des i3 REx zu Beginn des Verkaufs noch knapp über 50 Prozent, ist sie inzwischen bei 25 Prozent angekommen. Für den neuen BMW i3 120Ah wird der Range Extender auf einigen Märkten mangels erwarteter Nachfrage gar nicht mehr angeboten.
Keine Angst verspürt Irlinger beim Blick auf die zu erwartenden Verkaufszahlen der wichtigsten Wettbewerber: Er erwartet 2019 weder von Jaguar noch von Audi oder Mercedes einen größeren Elektroauto-Absatz als bei BMW i. 2020 könnte die Situation aus seiner Sicht anders aussehen, weil die nächste Elektroauto-Offensive der BMW Group erst Ende 2020 mit dem iX3 beginnt. Dann geht es allerdings Schlag auf Schlag, denn schon 2021 folgen der BMW i4 und der iNext.