Da darf man wohl von einer faustdicken Überraschung sprechen: Für den US-Markt wird der neue BMW M340i G20 offenbar auch ohne den bei uns serienmäßigen Allradantrieb xDrive auf den Markt kommen. In der offiziellen Vorschau auf die Los Angeles Auto Show 2018 verkündet BMW USA beinahe beiläufig, dass der M Performance 3er auch in einer Variante mit klassischem Hinterradantrieb erhältlich sein wird. Der Marktstart in den USA ist für April 2019 angekündigt, Europa folgt nach aktueller Planung etwas später im Juli.
Wer sich nun vor Freude die Hände reibt, sollte allerdings gute Beziehungen nach Nordamerika haben – oder mit Enttäuschungen umgehen können. Denn für Europa und die meisten anderen Märkte bleibt es beim BMW M340i xDrive mit serienmäßigem Allradantrieb, der Hecktriebler bleibt offenbar dem US-Markt vorbehalten. Angaben zu Gewicht und Fahrleistungen des heckgetriebenen M340i machen die Amerikaner noch nicht, den meisten Kunden dürfte das mutmaßlich agilere Fahrverhalten aber ohnehin wichtiger sein als die eine oder andere Zehntelsekunde beim Sprint aus dem Stand.
Für europäische Kunden sind die Eckdaten des BMW M340i xDrive hinlänglich bekannt: Das vorläufige Topmodell der neuen 3er-Reihe kommt mit 374 PS und einem maximalen Drehmoment von 500 Newtonmeter, was in Kombination mit Allradantrieb und serienmäßiger Achtgang-Automatik für einen Sprintwert von 4,4 Sekunden aus dem Stand auf 100 km/h genügt. Damit ist der neue M340i in dieser Disziplin eine halbe Sekunde schneller als der 340i F30 und auch nicht sonderlich weit vom heckgetriebenen M3 F80 entfernt.
Genau wie alle anderen BMW 3er G20 kommt auch der M340i mit annähernd ausgeglichener Gewichtsverteilung und deutlich steiferer Karosserie. Mit M Sportfahrwerk samt zusätzlichen Versteifungen, M Sportdifferenzial, variabler Sportlenkung und M Sportbremsanlage bietet der M340i zudem beste Zutaten für noch mehr Performance im Alltag. Die Abgasanlage mit Klappensteuerung soll trotz Ottopartikelfilter einen markanten Sound liefern, was auch dem eng verwandten Motor des Z4 M40i in vielen Drehzahlbereichen erstaunlich gut gelingt.
Der in Europa serienmäßige und in den USA optionale Allradantrieb des BMW M340i G20 verteilt die Kraft vollvariabel zwischen Vorder- und Hinterachse. Die grundsätzliche Kraftverteilung ist dabei klar hecklastig, weshalb sich der M340i in vielen Fahrsituationen so agil wie ein Hecktriebler verhalten soll. In den Fahrmodi Sport und Sport+ wird die Kraftverteilung jeweils noch etwas hecklastiger ausgelegt, um den Fahrspaß weiter zu steigern. Das elektronisch geregelte Sperrdifferenzial an der Hinterachse sorgt für noch mehr Traktion und unterstützt das Eigenlenkverhalten zusätzlich.
Optisch hebt sich der BMW M340i vor allem mit Akzenten in Cerium Grey von den schwächeren G20-Varianten ab. Dazu zählt auch die Niere im Mesh-Design, die sich klar von den konventionellen Nieren-Streben der übrigen Modelle abgrenzt. Ein weiteres klares Indiz für das Topmodell sind die charakteristisch geformten Endrohre links und rechts. Kenner können außerdem die M Sportbremse mit 348 Millimeter großen Scheiben vorn, 345 Millimeter großen Scheiben hinten und blauen Bremssätteln erkennen.
Noch nicht offiziell bestätigt, aber im Grunde ein offenes Geheimnis sind die Planungen für den BMW M340d xDrive mit prinzipiell ähnlicher Technik. Der wichtigste Unterschied befindet sich dabei unter der Haube, denn der M340d wird mit Diesel-Motor an den Start gehen – und nur in Europa erhältlich sein, obwohl es sicher auch in den USA den einen oder anderen Kunden für den effizienten Performance-3er geben würde.