Die Ziele der Entwickler mussten in den Ohren der Wettbewerber wie eine Drohung klingen, nun wurde sie tatsächlich umgesetzt: Die neue BMW S 1000 RR wird 2019 noch leichter, noch stärker und in der Konsequenz natürlich auch noch schneller als die erste Generation. Der einzige Supersportler im aktuellen BMW-Portfolio wird damit eine noch schwerer zu knackende Nuss – und das, obwohl sich so mancher schon an der ersten Generation die Zähne ausgebissen hat.
Will man die Verbesserungen aufzählen, hat man es im Fall der BMW S 1000 RR tatsächlich denkbar leicht: praktisch alle wesentlichen Bausteine eines Supersport-Motorrads wurden weiter optimiert. Der vielleicht wichtigste und beeindruckendste Schritt gelingt beim Thema Leichtbau, denn mit vielen kleinen Verbesserungen konnte die ohnehin leichte Doppel-R tatsächlich nochmals relevant leichter gemacht werden: Elf Kilogramm weniger sind es beim Standardmodell, das damit auf ein DIN-Leergewicht von 197 Kilogramm mit vollem Tank kommt.
Wer es noch leichter mag, kann erstmals zu einem M Paket greifen. Dann sinkt das Gewicht der BMW S 1000 RR um weitere 3,5 auf 193,5 Kilogramm. Möglich wird die Diät durch viele kleine und große Schritte: Der Motor ist vier Kilogramm leichter, die Abgasanlage spart 1,3 Kilogramm, die neue Hinterradaufhängung mit Full Floater Pro Kinematik spart 300 Gramm und so weiter und so fort. Im M Paket kommen Carbonräder und Leichtbau-Batterie hinzu, um die letzten Prozente einzusparen.
Der schon bisher ausgesprochen leistungsbereite Hochdrehzahl-Vierzylinder wird trotz niedrigerem Gewicht noch stärker: 152 kW (207 PS) greifen das Hinterrad künftig an, das maximale Drehmoment liegt bei 113 Newtonmeter. Mindestens 100 Newtonmeter stehen zwischen 5.500 und 14.500 U/min immer zur Verfügung und erlauben extrem rasante Zwischensprints. Neben den Spitzenwerten wurde auch die Drehmomentkurve verbessert, die nun linearer verläuft und so die Fahrbarkeit verbessert.
Für ein noch angenehmeres Fahren steht auch der Flex Frame, der den Motor stärker als tragende Komponente nutzt und gleichzeitig die Sitzposition und damit die Ergonomie verbessern soll. Natürlich wurden für die Neuauflage des Supersportlers auch die Fahrwerksgeometrie, die Dynamic Damping Control DDC, die Dynamic Traction Control DTC und viele weitere elektronische Helfer noch weiter verbessert.
Unterm Strich ist so eine Kampfansage entstanden, die den fulminanten Vorgänger spürbar übertreffen soll. Ob das gelungen ist, werden erste Tests in den nächsten Monaten zeigen.
Claudio De Martino (Leiter Fahrzeugtechnikteam): “Den spannenden Auftrag, den über 10 Jahre hinweg dominanten Vorgänger in allen Disziplinen zu verbessern und die Performance deutlich zu steigern, haben wir in einfache Ziele überführt: 1 Sekunde schneller on track, mehr als 10 kg leichter und einfacher beherrschbar. Daran haben wir jede Entscheidung gemessen. Daraus ist ein faszinierendes neues Motorrad entstanden, das unsere gesteckten Ziele übertrifft und erneut die Benchmark setzen wird.”