Anfang des Monats feierte Eberhard v. Kuenheim seinen 90. Geburtstag, nun wurde das große Jubiläum mit einem Festakt im BMW Werk Dingolfing gefeiert. Das Werk wurde 1973 von Eberhard v. Kuenheim eröffnet, heute ist es das größte europäische Werk des weltweit erfolgreichsten Anbieters von Premium-Automobilen. Wie wichtig der Standort bis heute ist, zeigt auch die Ankündigung zur Produktion des zukunftsweisenden BMW iNext ab 2021 in Dingolfing.
Eberhard v. Kuenheim hatte am 1. Januar 1970 den Vorsitz des Vorstands übernommen und war damals der jüngste Unternehmensleiter in der deutschen Großindustrie. Er leitete die Geschicke von BMW bis zum Mai 1993, als er in den Aufsichtsrat wechselte – kein Vorstandsvorsitzender der BMW Group war zuvor länger in diesem Amt, mit hoher Wahrscheinlichkeit werden die 23 Jahre auch in Zukunft nicht erreicht.
In seiner Zeit an der Spitze des Unternehmens wurden neben Dingolfing auch die deutschen Städte Regensburg, Wackersdorf und Eisenach zu Standorten von BMW. International betrachtet kamen Südafrika, die USA und Österreich hinzu. So stellte Eberhard v. Kuenheim die Produktion des Unternehmens auf eine breite Basis und legte die Grundsteine für den heutigen Erfolg.
Den Umsatz von BMW steigerte Eberhard von Kuenheim zwischen 1970 und 1992 von 1,7 Milliarden DM auf 31 Milliarden DM. Im gleichen Zeitraum wurden aus 23.000 fast 74.000 Mitarbeiter. Zur Feier des 90. Geburtstags waren unter anderem Mitglieder der Familien Quandt und Klatten sowie mehrere seiner Nachfolger vor Ort in Dingolfing.
Stefan Quandt: “Sie waren ein großes Glück für die Bayerischen Motoren Werke. Mit dem höchsten Respekt vor Ihrer beeindruckenden Lebensleistung gratuliere ich im Namen unserer Familie von Herzen und wünsche Ihnen alles Gute!”
Norbert Reithofer (Aufsichtsratsvorsitzender der BMW AG): “Sie haben mutige und weitblickende Entscheidungen getroffen und das Unternehmen nachhaltig geprägt. Und dabei haben Sie sich und das Unternehmen immer auch gesamtwirtschaftlich und gesellschaftlich in der Verantwortung gesehen.”
Harald Krüger (Vorstandsvorsitzender der BMW AG): “Der Wert der Langfristigkeit und die Fähigkeit, die eigene Zukunft zu gestalten, waren für Sie immer Grundlage eines erfolgreichen unternehmerischen Handelns. Das ist bis heute der viel zitierte BMW Weg, den wir entschlossen weiter gehen.”
Manfred Schoch (Gesamtbetriebsratsvorsitzender der BMW AG): „Unsere Zusammenarbeit war stets geprägt von gegenseitigem Respekt und Vertrauen. Auch in anspruchsvollen Zeiten, ich erinnere an die Rover Krise im Jahre 1999, haben wir immer einen Weg gefunden, der für beide Seiten tragbar war. Diese Eigenschaft, das Ringen um konstruktive, machbare Lösungen, habe ich immer sehr geschätzt.“