Mit dem neuen X7 dringt BMW in jeder Hinsicht in neue Dimensionen vor. Das Luxus-SUV auf Basis des X5 ist nicht weniger als der bisher größte Serien-BMW aller Zeiten, weshalb er auch mit allem Recht die größte Niere des aktuellen Modellportfolios tragen darf. Ob er eines Tages auch das volle M-Ornat tragen darf, ist allerdings eine andere Frage: Zumindest bisher hat sich die M GmbH in einigen per Geburt eher ungeeigneten Fahrzeugklassen dagegen gewehrt, alles und jedes zum M zu machen – eine Philosophie, die zumindest mit Blick auf die Verkaufszahlen nicht das volle Potenzial erschließt.
Wie der neue BMW M Chef Markus Flasch die Power-Sparte aus Garching führen wird, lässt sich derzeit noch nicht sagen. Sicher ist: Um den Absatz weiter zu steigern, wäre eine breitere Modellpalette kein Nachteil. Sicher ist auch: Fahrzeuge wie ein theoretisch denkbarer BMW X7 M würden zwar Kunden finden, sie würden aber auch lautstarke Kritik hervorrufen. Passt so ein Auto noch zum Motorsport-Anspruch der M GmbH? Was viele Fans von M3 und M4 mit einem überzeugten Nein beantworten würden, könnte auf dem US-Markt dennoch zahlungskräftige Kunden finden.
Für einen BMW X7 M spricht auch, dass sich der Aufwand der Entwicklung in Grenzen halten würde: Technisch ist der X7 eng mit dem neuen X5 G05 verwandt – und an der Neuauflage des BMW X5 M wird bereits seit einiger Zeit intensiv gearbeitet. Sowohl der V8-Biturbo als auch ein passendes Getriebe und der Allradantrieb M xDrive stünden also bereit, um auch in einem BMW X7 M Alarm zu bringen.
Es gibt allerdings auch sehr gewichtige Gründe gegen einen vollwertigen M auf X7-Basis: Leichtbau-Fans dürfte beim Blick auf ein zu erwartendes Leergewicht von mindestens 2,3 Tonnen schwindelig werden. Dass Wettbewerber wie ein Mercedes-AMG GLS 63 tendenziell sogar noch schwerer sind, ist da nur ein schwacher Trost.
Das schlagendste Argument gegen einen BMW X7 M kommt jedoch aus Garching selbst: Nach unseren Informationen wird der neue BMW X7 M50i mit 530 PS starkem V8-Biturbo ab 2019 auf die Jagd nach leistungshungrigen Kunden gehen und den zunächst nur außerhalb Europas angebotenen X7 xDrive50i ersetzen. Dass man in Garching genügend Absatz-Potenzial für ein weiteres X7-Derivat mit dann sogar über 600 PS sieht, darf bezweifelt werden.
Wer nicht auf X7 M oder X7 M50i warten will, kann schon jetzt zum M Performance X7 greifen. Und wie die folgenden Bilder zeigen, mangelt es auch dem BMW X7 M50d mit 400 PS starkem Quadturbo-Diesel nicht an Selbstbewusstsein:
(Photoshop-Entwurf: X-Tomi.Design)