Schon vor mehr als zwei Jahren gab es erste Gerüchte, nun wird die Motoren-Kooperation von BMW und Jaguar Land Rover offenbar konkreter. Wie das britische Car Magazine berichtet, wird der neue Jaguar F-Type 2020 die erste Großkatze, die von einem BMW V8-Motor angetrieben wird. Ob die Kooperation eines Tages auch auf kleinere Motoren mit vier oder sechs Zylindern ausgeweitet wird, bleibt offen. Derzeit sieht es so aus, dass nur die V8-Varianten des F-Type künftig von BMW angetrieben werden.
Im Fokus des Jaguar-Interesses steht dabei allem Anschein nach der von der M GmbH entwickelte und in zahlreichen Modellen genutzte BMW S63 mit 4,4 Liter Hubraum. Der doppelt aufgeladene Motor leistet mindestens 560 PS, im aktuellen Topmodell BMW M5 Competition sind sogar 625 PS möglich – und damit dürfte das Ende der Fahnenstange noch lange nicht erreicht sein. Welche Leistungsstufe Jaguar im Umfeld des F-Type wünscht und thermisch realisieren kann, bleibt vorerst abzuwarten.
Die bisher weder von BMW noch von Jaguar Land Rover offiziell bestätigte Motorenkooperation hilft den Engländern und ihrem indischen Mutterhaus über ein Problem hinweg, das in Folge immer strengerer Emissionsgrenzwerte seit Jahren absehbar war: Der bisher genutzte Kompressor-V8 mit 5,0 Liter Hubraum ist merklich in die Jahre gekommen und benötigt tiefgreifende Modifikationen, um auch zukünftig weltweit eingesetzt werden zu können.
Für BMW wäre der Vorteil ebenfalls klar, denn natürlich sinken mit steigenden Stückzahlen die Kosten im Komponenten-Einkauf und in der Produktion. Ein weiterer Abnehmer für das V8-Biturbo-Triebwerk der M GmbH steht mit Wiesmann ebenfalls bereits fest, die Stückzahlen der exklusiven Automobilmanufaktur aus Dülmen werden aber auch nach dem Comeback des Geckos deutlich kleiner als die von Jaguar Land Rover sein – zumal der F-Type bei den Engländern nur eines von mehreren Modellen ist, bei dem der veraltete Kompressor-V8 ersetzt werden muss.
Der aktuelle Jaguar F-Type gilt als einer der schönsten Sportwagen unserer Zeit. Er ist als Coupé und Roadster erhältlich, die Motorenpalette reicht vom aufgeladenen Vierzylinder bis zum Kompressor-V8. Die zweite Generation soll ab 2020 spürbar leichter und dadurch noch agiler werden.
(Fotos: Jaguar)