Der September 2018 war für viele Autobauer in Deutschland und Europa mit massiven Absatz-Rückgängen im Vergleich zum Vorjahr verbunden. Der Hintergrund ist die Einführung des WLTP-Zyklus, auf die längst nicht alle Hersteller hinreichend vorbereitet waren. Was im August noch zu starken Steigerungen führte, weil sich die Autohäuser ihre Höfe mit ab September nicht mehr verkaufbaren Fahrzeugen vollstellten, sorgte nun im September 2018 für einen teilweise dramatischen Absturz bei den Verkaufszahlen. Wann genau dieser Trend endet und ab wann die Zahlen wieder eine echte Vergleichbarkeit haben, lässt sich derzeit noch nicht absehen.
In der Konsequenz sind die Zahlen des Kraftfahrtbundesamts für den September 2018 mit Vorsicht zu genießen, denn Rückschlüsse auf den tatsächlichen Erfolg am Markt lassen sich auf dieser Basis kaum ziehen. Da viele Hersteller ihre seit September nicht mehr als Neuwagen verkaufbaren Fahrzeuge mit hohen Rabatten in den Markt drücken, hat die BMW Group sich gegen eine Beteiligung an Rabattschlachten entschieden und daher zu Gunsten des Ergebnisses nicht das Maximum in Sachen Stückzahlen herausgeholt. Dennoch zeigen die Zahlen deutlich, dass BMW im direkten Vergleich zu seinen Wettbewerbern ausgesprochen gut auf die WLTP-Umstellung vorbereitet war.
Besonders dramatisch hat sich der Absatz bei Audi entwickelt: Die Audi-Tochter vermeldet einen Rückgang um 77,7 Prozent und konnte im September 2018 bundesweit lediglich 4.596 Fahrzeuge neu zulassen. Damit ist die VW-Tochter die Marke mit dem prozentual größten Rückgang, bei Porsche sieht es mit -75,5 Prozent aber auch nicht viel besser aus. In absoluten Zahlen noch dramatischer ist der Rückgang bei Volkswagen, denn Deutschlands größter Autobauer lag mit 20.278 Einheiten und einem Minus von 61,9 Prozent sogar hinter den Verkaufszahlen der Premium-Marken BMW und Mercedes.
Während der Markt insgesamt um 30,5 Prozent schrumpfte, konnte BMW das Niveau des Vorjahres praktisch halten und verkaufte 24.524 Fahrzeuge. Mercedes verkaufte im September 22.379 Einheiten und meldet einen Rückgang um 20,5 Prozent. Beim Blick auf die absoluten Zahlen zeigt sich ein absoluter Sonderfall für den Automarkt Deutschland: Keine andere Marke sorgte im September 2018 für mehr Pkw-Neuzulassungen als BMW!
Im bisherigen Gesamtjahr relativiert sich der Erfolg wenig überraschend, was die Sonderrolle des September 2018 klar ersichtlich macht. Mit bisher 192.195 Einheiten liegt BMW Deutschland wie gewohnt auf dem dritten Rang der Premium-Marken und selbstverständlich auch weit hinter Volkswagen. Gemeinsam mit MINI kommt die BMW Group auf einen Deutschland-Absatz von 228.833 Einheiten und liegen damit hinter Mercedes-Benz und vor Audi.
(Grafiken & Infos: KBA)