Die BMW Group passt ihren Ausblick für das laufende Jahr 2018 an und korrigiert die Prognosen nach unten. Das Konzernergebnis vor Steuern 2018 wird demnach nicht mehr auf dem Niveau des Rekordwerts aus dem Vorjahr liegen, sondern knapp darunter. Folglich sinkt auch die EBIT-Marge und fällt aus dem Zielkorridor von 8 bis 10 Prozent, gemäß der aktualisierten Prognose erwartet die BMW Group nur noch “mindestens 7 Prozent”. Für den Umsatz im Segment Automobile wird nun ebenfalls mit einem Wert knapp unter Vorjahr gerechnet.
Die Ursachen für die reduzierte Prognose sind klar benannt: Im Zuge der WLTP-Umstellung drücken andere Hersteller ihre Fahrzeuge mit hohen Rabatten in den Markt, weshalb auch die BMW Group zu entsprechenden Nachlässen gezwungen wäre, wenn die ursprünglichen Verkaufsziele erreicht werden sollen. Stattdessen hat BMW die Volumenplanung reduziert und legt den Fokus auf die mittelfristig wichtigere Ergebnisqualität. Hinzu kommen höhere Rückstellungen für Kulanz- und Gewährleistungsthemen, womit vor allem der Diesel-Rückruf wegen Brandgefahr und eventuelle Soft- und Hardware-Nachrüstungen für ältere Diesel in Deutschland gemeint sein dürften. Weitere Unsicherheit bringen die weltweit schwelenden Handels-Konflikte.
Mit den Worten der BMW Group stellt sich die Situation wie folgt dar:
Die heutige Neueinschätzung erfolgte im Wesentlichen aufgrund folgender Umstände:
- Die BMW Group hatte frühzeitig die Anforderungen der WLTP-Regulatorik implementiert. Jedoch führt die branchenweit erforderliche Umstellung auf den neuen Prüfzyklus WLTP auf mehreren europäischen Märkten zu erheblichen Angebotsverwerfungen und einer unerwartet hohen Wettbewerbsintensität. Im Rahmen ihrer flexiblen Produktions- und Vertriebsstrategie reagiert die BMW Group darauf und reduziert ihre Volumenplanung mit Fokus auf Ergebnisqualität.
- Ein höheres Volumen an Kulanz- und Gewährleistungsmaßnahmen führt zu deutlich höheren Zuführungen zu den entsprechenden Rückstellungen im Segment Automobile.
- Darüber hinaus sorgen die andauernden internationalen Handelskonflikte für eine sich verschärfende Marktsituation und Ungewissheit. Diese Umstände führen stärker als erwartet zu Verwerfungen in der Nachfrage und Belastungen im Preisumfeld auf mehreren Automobilmärkten.
Vor diesem Hintergrund passt die BMW Group ihren Ausblick für das Geschäftsjahr 2018 folgendermaßen an:
- Im Segment Automobile wird nunmehr ein Umsatz leicht unter dem Vorjahreswert erwartet (zuvor: leicht über Vorjahreswert).
- Die EBIT Marge im Segment Automobile wird nunmehr bei mindestens 7 Prozent erwartet (zuvor: 8 bis 10 Prozent).
- Das Konzernergebnis vor Steuern wird moderat unter dem Vorjahreswert erwartet (zuvor: auf Vorjahresniveau). Mögliche positive Ergebniseffekte aus einer behördlichen Freigabe und eines Closing im Jahr 2018 für das geplante Joint Venture für Mobilitätsdienste sind weiterhin nicht in diesem angepassten Ausblick enthalten.
Diese Umstände werden sich sowohl im dritten Quartal als auch im vierten Quartal deutlich auf das Konzernergebnis vor Steuern und die EBIT Marge im Segment Automobile auswirken.