Der neue BMW iFE.18 und seine Fahrer wurden vor wenigen Minuten im Doppelkegel der BMW Welt präsentiert. Die mit größter Spannung erwartete Fragen – neben dem finalen Design des Rennwagens – betraf die beiden Piloten, die in der fünften Saison der Formel E im Cockpit des Elektrorenners sitzen dürfen. Nun ist klar: Die Fahrer in der ersten Formel E Saison eines BMW Werksteams heißen Antonio Felix da Costa und Alexander Sims – zwei Rennfahrer, die seit Jahren zum Fahrerkader von BMW Motorsport gehören und ihre außergewöhnlichen Fähigkeiten bereits in verschiedenen Rennserien unter Beweis gestellt haben.
Vom BMW iFE.18 und seinem Werkseinsatz in der Formel E erhofft sich die BMW Group auch Vorteile für die kommenden Serienfahrzeuge von BMW i. Während der Akku aller Teams ein Einheitsteil ist, findet im Bereich des Elektromotors ein Wettstreit auf höchstem Niveau statt: Wer schafft es, aus der im Einheitsakku gespeicherten Energie die insgesamt beste Performance herauszuholen? Dabei geht es nicht nur um Leistung und Drehmoment, sondern natürlich auch um Effizienz: Unter Umständen zeigt sich erst in der letzten Runde, ob die Berechnungen aufgegangen sind – oder ob einem Rennwagen auf den letzten Metern der Strom ausgeht.
Der von den Antriebsexperten bei BMW i entwickelte Elektromotor des BMW iFE.18 ist stark genug, um den rund fünf Meter langen und einen Meter flachen Rennwagen in 2,8 Sekunden von 0 auf 100 km/h zu beschleunigen. Die Höchstgeschwindigkeit liegt je nach gewähltem Aerodynamik-Setup zwischen 240 und 280 km/h. Dank des neuen 54 kWh-Akkus sind die bisher in der Formel E nötigen Fahrzeugwechsel in der Mitte des Rennens überflüssig, was die Formel E noch enger mit konventionellen Motorsport-Serien verbindet.
Wie schon in den letzten Jahren wird BMW Motorsport auch beim nun gestarteten Werkseinsatz auf die Unterstützung von Andretti Motorsport zurückgreifen. Der Anspruch ist dabei ein völlig anderer als in der letzten Saison: Der BMW iFE.18 soll deutlich konkurrenzfähiger als das letztjährige Auto sein und im Idealfall um Siege kämpfen. Ob das gelingen kann, wird sich erstmals Mitte Dezember beim Auftakt der fünften Saison in Riad zeigen. Der Rolle als Underdog ist sich BMW dabei allerdings voll bewusst, die Favoritenrolle liegt mit Sicherheit bei anderen Teams.
Klaus Fröhlich (Mitglied des Vorstands der BMW AG, Entwicklung und Motorsport): “Die Formel E ist nicht nur eine innovative und spektakuläre Rennserie, die sich mit einem vollkommen neuen Nachhaltigkeits- und Eventansatz innerhalb weniger Jahre als eine der Top-Rennserien weltweit etabliert hat. Für BMW ist sie zugleich ein perfektes Versuchslabor für die Serienentwicklung. Der Technologietransfer zwischen Motorsport und Serienproduktion ist sehr intensiv. Der Antriebsstrang des Rennfahrzeugs profitiert von unserer Erfahrung aus der Serie. Gleichzeitig fließen die Erkenntnisse aus der Formel E direkt in die Entwicklung zukünftiger Serienantriebe zurück. Ich freue mich auf eine großartige Rennsaison.”
Pieter Nota (Mitglied des Vorstands der BMW AG, Vertrieb und Marke BMW): “BMW steht für Innovationsführerschaft. Wir sind Pioniere der Elektromobilität. Wir waren von Beginn an von der Formel E überzeugt und als ‚Official Vehicle Partner’ ab der ersten Stunde mit dabei, um die Serie aktiv mitzugestalten. BMW i und die Formel E teilen die gleichen Werte: Pioniergeist und Innovation.”
Jens Marquardt (BMW Motorsport Direktor): “Das Know-how von BMW liegt beim BMW iFE.18 vor allem im Herzstück des Fahrzeugs, dem Antriebsstrang. Wir haben den Serien-Ingenieuren gesagt: ‚Legt alle Überlegungen ab, die ihr normalerweise in der Entwicklung habt, und denkt einmal nur an die Performance, die höchste Effizienz, das geringste Gewicht. Wenn wir diesen Punkt erreicht haben, machen wir uns Gedanken, wie wir das in die Serienproduktion integrieren können.’ Unsere BMW Motorsport Ingenieure haben die Hinterachse inklusive Aufhängung konstruiert und mussten den Antriebsstrang in den hinteren Teil des Fahrzeugs integrieren. Die Erkenntnisse, die wir in diesem harten Wettbewerbsumfeld gewinnen, fließen dann wieder direkt zurück in die Serienentwicklung. Für uns ist das die perfekte Umsetzung unseres Credos: von der Rennstrecke auf die Straße.”