Viele Jahre hat Mercedes vor allem Studien gezeigt und von der Zukunft gesprochen, nun bringen die Stuttgarter mit dem EQC tatsächlich ihr erstes in relevanter Stückzahl gebautes Elektroauto auf die Straße. Das Elektro-SUV basiert auf dem Mercedes GLC und spielt somit in der gleichen Fahrzeugklasse wie der BMW iX3, der 2020 auf den Markt kommen soll. Die Nähe zwischen EQC und GLC wird aus einigen Blickwinkeln deutlich, vor allem Front und Heck präsentieren sich aber sehr eigenständig und weisen auf die völlig veränderte Antriebstechnik hin.
Während der BMW iX3 mit einer Leistung von rund 200 kW (272 PS) und einem 70 kWh großen Lithium-Ionen-Akku auf ein für viele Menschen erreichbares und eher für den Alltag als für Sportwagen-Vergleiche geeignetes Technik-Paket setzt, greifen die Stuttgarter bei ihrem Erstlingswerk mit großen Zahlen an: Der Mercedes EQC 400 kommt mit jeweils einem Elektromotor an Vorder- und Hinterachse auf eine Systemleistung von 300 kW oder 408 PS, damit beschleunigt das über 2,4 Tonnen schwere SUV in 5,1 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Die Höchstgeschwindigkeit wird elektronisch auf 180 km/h begrenzt, was in den Hauptmärkten des GLC schon mit Blick auf die gültigen Tempolimits keine Einschränkung darstellt.
Der 650 Kilogramm schwere Lithium-Ionen-Akku im Boden des Mercedes EQC bietet eine Kapazität von 80 kWh. Unter den praxisfernen Bedingungen des nicht mehr gültigen NEFZ soll er für eine Reichweite von über 450 Kilometern sorgen. Dank wassergekühltem Onboard-Lader kann der Mercedes EQC mit bis zu 110 kW geladen werden, wenn eine entsprechende Gleichstrom-Ladestation zur Verfügung steht. Hier soll der Akku innerhalb von 40 Minuten von 10 auf 80 Prozent geladen werden können. Im Alltag mit Steckdose oder Wallbox zu Hause fällt die Ladezeit naturgemäß erheblich länger aus.
Auf die Angabe einer realistischen Reichweitenangabe müssen wir noch ein wenig warten: Als BMW vor rund fünf Jahren den i3 auf den Markt brachte, lagen zwischen NEFZ- und Praxis-Angabe über 20 Prozent. Auch gemäß des heute maßgeblichen und deutlich praxisnäheren WLTP-Zyklus sinkt die angegebene Reichweite von Elektroautos deutlich, im Fall des iX3 mit 400 Kilometern WLTP-Reichweite sprachen die Entwickler allein durch den neuen Fahrzyklus von 100 Kilometern weniger Reichweite auf dem Papier.
Dieter Zetsche (Vorstandsvorsitzender der Daimler AG und Leiter Mercedes-Benz Cars): “Mit dem EQC als erstem vollelektrischen SUV von Mercedes-Benz legen wir den Schalter um. Der E-Antrieb ist ein wichtiger Baustein der Mobilität der Zukunft. Daher investieren wir in den nächsten Jahren mehr als zehn Milliarden Euro in neue EQ Produkte und über eine Milliarde in die Batterieproduktion.”
Ola Källenius (im Vorstand der Daimler AG verantwortlich für Konzernforschung und Mercedes-Benz Cars Entwicklung): “Der neue EQC ist ein echter Mercedes-Benz. Das gilt vor allem für klassische Tugenden wie Qualität, Sicherheit und Komfort. Hinzu kommt die hohe Fahrdynamik dank zweier Elektromotoren an Vorder- und Hinterachse mit zusammen 300 kW Leistung sowie eine intelligente Betriebsstrategie für eine souveräne elektrische Reichweite. Der EQC ist Teil einer wachsenden Familie von rein elektrisch angetriebenen Fahrzeugen bei Mercedes-Benz.”
Britta Seeger (im Vorstand der Daimler AG verantwortlich für Mercedes-Benz Cars Vertrieb): “‘Electric now has a Mercedes‘ – mit dem EQC bringen wir den ersten Mercedes‑Benz unserer neuen Produkt- und Technologiemarke EQ auf die Straße. EQ steht für „Electric Intelligence“ und repräsentiert Mercedes-Benz in seiner progressivsten Form. Dabei setzen wir Human-centered Innovation konsequent um, indem wir intelligente Services und vernetzte Ladelösungen von Anfang an für unsere Kunden mitdenken.”
(Bilder & Infos: Mercedes-Benz)