Um sich vor Blitzern und anderem Ärger mit der Polizei zu schützen, kommen manche Autofahrer auf spannende Ideen – die manchmal auch nach hinten losgehen. Die Polizei in Oberfranken hat nun einen ziemlich kuriosen Fall entdeckt und ihn auch gleich per Pressemitteilung mit der Welt geteilt: Die Beamten erwischten einen schwarzen BMW X5, der scheinbar ohne vorderes Kennzeichen unterwegs war. Sie stoppten das Fahrzeug für eine Kontrolle, bei der das Kennzeichen plötzlich wieder problemlos zu sehen war.
Erst bei genauerem Hinsehen wird der Grund klar: Vor dem Kennzeichen hatte der Fahrer eine Art Jalousie befestigt, die er per Fernbedienung auf Knopfdruck nach oben oder unten fahren konnte. So konnte er die Front seines BMW X5 jederzeit anonymisieren und ohne Angst vor Blitzern oder Abstandskontrollen über die Autobahn fahren. Nur mit den mobilen Beamten hatte der Mann scheinbar nicht gerechnet, denn ein Fahrzeug ohne Kennzeichen an der Front fällt Polizisten meist sofort ins Auge.
Bei dem an James Bond und andere Filme erinnernden Trick verstand die Polizei jedenfalls keinen Spaß: Kennzeichenmissbrauch lautet der Vorwurf, der dem Fahrer noch vor Ort eine Anzeige eingebracht hat. Weitere Verkehrsverstöße befinden sich in Prüfung. Dass der Fahrer geständig war und zugab, mit der Kennzeichen-Jalousie “unliebsame Bilder” umgehen zu wollen, dürfte ihm kaum helfen. Die illegale Vorrichtung am Kennzeichenhalter wurde noch vor Ort abmontiert und von den Beamten sichergestellt.
Wie schnell das Rollo am Kennzeichenhalter mit den BMW M-Farben geöffnet und geschlossen werden konnte, zeigt ein kurzes Video von der Polizei Oberfranken:
Dienstagnachmittag auf der #A9. Bei einer Kontrolle stellten Kollegen der Verkehrspolizei einen X5 mit einer Jalousie vor dem Kennzeichen fest, die sich per Fernbedienung schließen ließ.
Nicht zu empfehlen = #Kennzeichenmissbrauch
Pressemeldung: https://t.co/0RTwS1zCYI pic.twitter.com/QQvxc6npRn— Polizei Oberfranken (@PolizeiOFR) 29. August 2018
(Foto: Polizei Oberfranken)