In Deutschland wird mit Blick auf den eigenen Markt gerne übersehen, wie rasant das Elektroauto weltweit zulegt. Auf absehbare Zeit stehen Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor für die unumstrittene und dominierende Mehrheit, daran wird sich auch bis zur Mitte des nächsten Jahrzehnts nichts geändert haben. Dennoch ist klar: Die Bedeutung der Elektro-Mobilität wächst und wächst. Die Analysten von IHS Markit bringen die Entwicklung nun mit einer imposanten Zahl auf den Punkt: Sie glauben, dass BMW 2025 allein in China 248.000 Elektroautos und Plug-in-Hybride verkaufen könnte.
Natürlich steht hinter derartigen Verkaufszahlen auch die Frage nach der Produktion, schließlich werden für fast 250.000 Autos mit elektrifiziertem Antrieb auch große Mengen seltener Rohstoffe für die Herstellung der Batterien benötigt. Die Experten von IHS glauben, dass die BMW Group alle 248.000 Elektro-Fahrzeuge für China auch direkt in China fertigen wird. Einer der Hintergründe dafür ist die ab 2019 gültige Quote, nach der ohnehin 10 Prozent der Neuzulassungen in China “New Energy Vehicles” sein müssen.
BMW ist bereits heute mit einer großen Produktion in China tätig, baut in den Werken bei Shenyang aber in erster Linie konventionelle Autos mit Verbrennungsmotor. Allerdings gibt es mit der Plug-in-Version der BMW 5er Langversion und dem BMW X1 xDrive25Le bereits heute zwei Modelle mit elektrifiziertem Antrieb, die ausschließlich in China gebaut und verkauft werden. Ab 2020 wird der neue BMW iX3 zunächst exklusiv für den gesamten Weltmarkt in China gebaut und soll der erste große Volumentreiber sein, wenig später wird auch der in Europa bereits für 2019 angekündigte MINI E gemeinsam mit Great Wall in China gebaut.
Weltweit will die BMW Group schon in diesem Jahr mindestens 140.000 Elektroautos und Plug-in-Hybride verkaufen und befindet sich dafür aktuell auf Kurs. Bis zum Jahr 2025 soll das Portfolio in diesem Segment auf 25 Fahrzeuge angewachsen sein, darunter 12 reine Elektroautos.
Trotz der wachsenden Bedeutung Chinas hält die BMW Group auch an ihrer deutschen Heimat fest: Mit der Entscheidung, den BMW i4 in München und den BMW iNext in Dingolfing zu bauen, hat sich das Unternehmen klar zum Standort Deutschland bekannt. Dennoch ist es auch mit Blick auf wachsende Ungewissheiten in globalen Handelsfragen unvermeidlich, die Produktion flexibel dorthin legen zu können, wo die Fahrzeuge besonders gefragt sind.