Um die vom BMW AGR-Rückruf betroffenen Diesel-Kunden in Südkorea zu einem möglichst schnellen Werkstattbesuch zu bringen, gibt es nun sogar Fahrverbote für 20.000 BMW. Allein zwischen Januar und Juli soll es in Südkorea zu 27 Fahrzeugbränden gekommen sein, weshalb BMW und das Verkehrsministerium nun versuchen, das AGR-Modul aller potenziell betroffenen Fahrzeuge schnellstmöglich zu überprüfen und gegebenenfalls zu ersetzen.
Die Fahrverbote seien dabei nicht als Strafe gedacht, sondern um Kunden die Dringlichkeit des Anliegens zu verdeutlichen und so Schaden von ihnen abzuwenden. In Südkorea sind insgesamt 106.000 BMW-Kunden dazu aufgerufen, ab dem 20. August in die Werkstatt zu kommen und ihr Fahrzeug überprüfen zu lassen. Zwar tritt das Problem welweit bei nur 0,12 Prozent der Fahrzeuge auf, angesichts der hohen Zahl potenziell betroffener Fahrzeuge ist die Gefahr aber dennoch nicht von der Hand zu weisen.
In Deutschland reagiert BMW mit einer “freiwilligen Technischen Aktion” auf die AGR-Problematik und wird demnächst rund 96.300 Fahrzeuge in die Werkstätten rufen. Betroffen sind nach aktuellem Stand Fahrzeuge der Baureihen 3er, 4er, 5er, 6er, 7er, X3, X4, X5 und X6 mit Vier- oder Sechszylinder-Dieselmotor. Während der betroffene Zeitraum der Vierzylinder-Diesel N47 und B47 zwischen April 2015 und September 2016 liegt, handelt es sich bei dem Sechszylinder-Motor um den Zeitraum Juli 2012 bis Juni 2015. Mit den prinzipiell baugleichen Motoren in 1er, 2er und X1 hat BMW bisher keine Probleme festgestellt.
Ob es auch in Europa zu derart drastischen Maßnahmen wie Fahrverboten kommt, um den Kunden einen möglichst frühzeitigen Werkstattbesuch ans Herz zu legen, darf bezweifelt werden. Dennoch ist klar: Wer einen entsprechenden BMW fährt, sollte lieber auf Nummer Sicher gehen und das AGR-Modul in der Werkstatt überprüfen lassen.