Wie geht es weiter mit dem BMW 3er GT? Sicher ist: Die Entscheidung für oder gegen den Gran Turismo ist intern längst gefallen, schließlich steht der neue BMW 3er G20 in den Startlöchern, wird noch dieses Jahr präsentiert und kommt Anfang 2019 auf den Markt. Keine Frage ist auch, dass der BMW 3er Touring G21 mit praktischem Kombi-Heck nur wenige Monate später folgen wird. Deutlich mehr Fragezeichen stehen hinter einem Nachfolger für den Gran Turismo, der bisher weder als Erlkönig gesichtet noch offiziell bestätigt wurde.
Theoretisch wäre die zweite Generation 2020 an der Reihe, aber es wären wohl auch nur wenige Menschen wirklich überrascht, wenn die Münchner auf eine Fortsetzung der BMW 3er GT-Geschichte verzichten. Weltweit steht der Gran Turismo für rund 10 Prozent der 3er-Verkäufe, damit liegt er hinter der Limousine, dem Touring und der nur in China angebotenen Langversion klar auf dem vierten Rang der 3er-Varianten. Auf dem Heimatmarkt Deutschland lag der Anteil im ersten vollen Verkaufsjahr 2014 immerhin bei 15 Prozent.
BMW hat bereits mehrfach angekündigt, die Variantenvielfalt in den kommenden Jahren wieder reduzieren und dabei auf weniger gefragte Modelle und Optionen verzichten zu wollen. So sollen beim neuen BMW 3er G20 bis zu 80 Prozent weniger Varianten angeboten werden, um die Produktion zu vereinfachen und die Marge zu erhöhen.
Der Entfall des BMW 3er Gran Turismo würde durchaus in dieses Bild passen, obwohl er allein bis zu seinem Facelift 2016 über 140.000 Kunden gefunden hat und von seinen Käufern aufgrund des großzügigen Platzangebots im Fond, der erhöhten Sitzposition und der Langstrecken-Qualitäten meist sehr geschätzt wird. Im Vergleich zur Limousine verfügt der BMW 3er GT über 11 Zentimeter mehr Radstand, insgesamt ist die Fließheck-Version sogar 19 Zentimeter länger als das klassische Stufenheck. So kommt es, dass der Gran Turismo mit 1.600 Litern sogar mehr Laderaum als der Touring bietet.
Wirklich ausgedünnt wäre die BMW-Mittelklasse damit auch in Zukunft nicht: Mit 3er Limousine, Touring und Langversion, den 4er-Varianten sowie den SUV-Modellen X3 und X4 wird es diverse Karosserievarianten geben – von denen die meisten nicht nur als Benziner und Diesel, sondern auch als Plug-in-Hybrid und Elektroauto angeboten werden. Eine sehr konkrete Vorschau auf die Elektroversion des nächsten BMW 4er Gran Coupé liefert bereits die BMW i4-Studie Vision Dynamics.