Die bereits enorme und stetig wachsende Bedeutung von China für die BMW Group war auch bei der Vorstellung der aktuellen Quartalszahlen Q2 2018 ein Thema. Der seit Jahren größte Einzelmarkt des Unternehmens entwickelt sich ständig weiter und ist längst nicht mehr nur für den Absatz relevant, sondern auch als Entwicklungsstandort und Technologie-Treiber. Das anhaltende Engagement von BMW wird auch von den Behörden in China anerkannt: BMW ist der erste nicht-chinesische Autobauer, der autonom fahrende Autos in Shanghai testen darf.
Auch Partnerschaften mit Unternehmen aus China werden immer wichtiger, weil sie immer häufiger Technologie-Vorreiter sind. Ergänzend zum langjährigen Joint-Venture mit Brilliance, bei dem BMW demnächst die Mehrheit übernehmen möchte, kommen neue Kooperationen: MINI mit Great Wall, BMW mit Baidu, BMW i mit CATL. Der Trend ist klar: Um in China weiter wachsen zu können, muss man mit China wachsen.
BMW-Chef Harald Krüger sagte anlässlich des Quartalsberichts Q2 2018:
China ist unser wichtigster Einzelmarkt und Vorreiter bei E-Mobilität und Vernetzung. In den letzten Wochen haben wir wichtige strategische Weichen gestellt. Damit erweitern und verstärken wir unser Geschäft in China auf lange Sicht:
- Wir erweitern unser Joint Venture mit BBA. Wir werden unsere Kapazität auf 520.000 Fahrzeuge steigern. Der erste voll elektrische X3 wird aus China auch in andere Märkte exportiert. Als erster internationaler Hersteller haben wir von der chinesischen Regierung die grundsätzliche Zustimmung erhalten, unseren Anteil am Joint Venture ab 2022 zu erhöhen.
- Mit dem chinesischen Hersteller Great Wall Motor haben wir ein 50:50 Joint Venture vereinbart. Gemeinsam wollen wir elektrische MINIs bauen. Darüber hinaus wird das Joint Venture auch E-Modelle für Great Wall Motor herstellen. Ein konsequenter Schritt in Richtung elektrische Zukunft von MINI.
- Mit Baidu haben wir eine Absichtserklärung unterzeichnet. Die BMW Group wird Mitglied im Vorstand von Apollo. Das ist Baidu‘s offene Plattform für automatisiertes Fahren.
- Mit CATL haben wir einen Vertrag über insgesamt vier Milliarden Euro geschlossen. CATL wird das größte Batteriezellwerk in Deutschland bauen. Von dort beziehen wir ab 2021 die Batteriezellen für unseren BMW iNEXT. Damit decken wir die gesamte Wertschöpfungskette für die Produktion elektrifizierter Fahrzeuge in Deutschland ab. Eine Voraussetzung, um unsere Führungsposition in der E-Mobilität weiter auszubauen. Auch die Rohstoffe für die Batteriezelle, allen voran Kobalt, werden wir künftig selbst einkaufen.
Sie sehen: Wir haben auf einen Schlag unsere Präsenz in China vervielfacht.