Hat BMW Interesse an einer Beteiligung bei CATL? Zumindest haben die Münchner laut einem Bericht des Manager Magazins die offizielle Erlaubnis erhalten, Anteile des Akku-Riesen aus China zu erwerben. CATL ist der weltweit größte Herstellern von Lithium-Ionen-Akkus und spielt daher eine Schlüsselrolle unter den Zulieferern für Elektroautos und Plug-in-Hybride. Da Fahrzeuge mit elektrifiziertem Antrieb in den nächsten Jahren immer mehr zur Normalität werden dürften, erscheint auch eine Beteiligung an einem Akku-Lieferanten durchaus denkbar.
Erst vor wenigen Tagen wurde offiziell bekanntgegeben, dass BMW in den nächsten Jahren für mindestens vier Milliarden Euro Lithium-Ionen-Akkus bei CATL einkauft. Im Rahmen des Mega-Auftrags haben die Chinesen auch zugesichert, eine Batterie-Fabrik in der Nähe von Erfurt zu errichten und damit für kürzere Lieferwege zu den deutschen Werken der BMW Group zu sorgen. Unter anderem sollen in Erfurt die Batterien für den BMW iNext gebaut werden.
Die kurzen Wege aus der Mitte Deutschlands passen ins gleiche Bild, das auch für einen Erwerb von Anteilen sprechen würde: Die BMW Group versucht, ihre Belieferung mit den immer heißer umkämpften Batterie-Zellen abzusichern und Schritt für Schritt diverse Risiken aus dem Weg zu räumen. Von einer Beteiligung an CATL, wenn auch in geringem Umfang, könnten sich die Münchner zumindest eine gewisse Bevorzugung in der Zukunft erhoffen – denn es ist keineswegs ausgeschlossen, dass die Nachfrage nach leistungsfähigen Akkus für Elektroautos in absehbarer Zeit das Angebot übersteigt und die Preise in die Höhe treibt. Langfristige Beziehungen und Verträge sind daher von großer Bedeutung.
Möglich wird die Beteiligung an CATL über den Umweg BMW Brilliance Automotive. Das deutsch-chinesische Joint-Venture, an dem BMW als erster nicht-chinesischer Autobauer eine Mehrheit erwerben darf und will, könnte der offizielle Käufer der CATL-Anteile sein. Dem Vernehmen nach geht es zunächst nur um eine Beteiligung in Höhe von rund 430 Millionen US-Dollar, was einem Anteil von weniger als 2 Prozent an CATL entsprechen würde. Ähnliche Beteiligungen besitzen bereits diverse chinesische Autobauer, nicht-chinesischen Autobauern war eine Beteiligung aber bisher untersagt.