Lange mussten wir auf die ersten Erlkönig-Fotos warten, nun wurde das BMW 2er Gran Coupé F44 erstmals erwischt. Erfolgreich war dabei unser Leser André, der den Prototypen in einer Gruppe von Testfahrzeugen erspäht und sofort für uns fotografiert hat. Das BMW 2er Gran Coupé war dabei im Konvoi mit einem X5 G05 und einem 3er G20 unterwegs und zweifellos das spannendste der drei Fahrzeuge, die gemeinsam durch Österreich fuhren.
Um die Unterschiede klarer erkennbar zu machen, haben wir Andrés Fotos vom 3er G20 ebenfalls mit in die Galerie integriert. Trotz starker Tarnung sind einige Unterschiede erkennbar, die einen der beiden Prototypen als BMW 2er Gran Coupé F44 identifizieren. Auffällig ist die etwas steiler stehende Motorhaube, die fließendere Dachlinie mit kürzerem Heckdeckel und das weit unten in der Kofferraum-Haube platzierte Kennzeichen. G20-Prototypen tragen das Kennzeichen deutlich weiter oben, haben außerdem einen völlig anderen Übergang von der Motorhaube zur A-Säule und anders gestaltete Außenspiegel.
Das BMW 2er Gran Coupé wird ab 2019 die westliche Alternative zur BMW 1er Limousine F52 sein, die primär für China entwickelt wurde. Obwohl beide Fahrzeuge auf der UKL-Architektur für Fahrzeuge mit Frontantrieb basieren und der Form nach eine kompakte Stufenheck-Limousine darstellen, sollen sie sich deutlich unterscheiden – nicht nur im wertigeren Interieur des 2ers, sondern auch hinsichtlich der Fahrdynamik.
Motoren mit drei und vier Zylindern treiben das BMW 2er Gran Coupé an, neben dem einen oder anderen Basismodell mit Frontantrieb wird es natürlich auch den Allradantrieb xDrive geben. Dieser wird wie im Fall von 2er Active Tourer und Gran Tourer sowie X1 und X2 mit einer Haldex-V-Kupplung realisiert und ist in der Lage, die Kraftverteilung bereits vor einem Traktionsverlust zu verändern. Sollte die Elektronik erkennen, dass eine Lastanforderung demnächst zur Überforderung der Vorderräder führt, wird die Kraftverteilung bereits präventiv verändert. Zur BMW-spezifischen Regelstrategie der Haldex-Kupplung haben wir uns bereits vor Jahren mit dem Leiter Gesamtfahrwerksabstimmung Klaus Huber unterhalten.
Wer genauer hinsieht, kann auf den Fotos auch ein freistehendes Infotainment-Display in der Mitte des Armaturenträgers erkennen. Abgesehen davon bleibt das Cockpit verdeckt, aber ein wenig Spannung soll bis zur Premiere im Jahr 2019 auch noch erhalten bleiben. Bereits sicher sagen lässt sich, dass die Dachlinie ein relativ gutes Raumangebot im Fond erwarten lässt. Auch wenn das neue BMW 2er Gran Coupé 2019 kein Auto sein wird, dass sich fünf großgewachsene Erwachsene als erste Wahl für die gemeinsame Fahrt in den Sommerurlaub wünschen, dürfte es mindestens die im Segment üblichen Abmessungen bieten.
Zu den Rivalen im Segment des BMW 2er Gran Coupé zählen der Mercedes CLA und natürlich die Audi A3 Limousine. Auch die beiden Rivalen stehen auf einer Frontantriebs-Architektur und unterscheiden sich damit genau wie das viertürige Gran Coupé von der Neuauflage des BMW 2er Coupé: Der kompakte Zweitürer wird auch in der nächsten Generation mit ausgeglichener Gewichtsverteilung und Hinterradantrieb antreten. Technische Gemeinsamkeiten mit dem viertürigen 2er Gran Coupé gibt es trotz des ähnlichen Namens also kaum.
(Fotos: André für BimmerToday.de)