War der Juni 2018 eine Trendwende für BMW? Zumindest dürfte man das in München hoffen, denn beim Blick auf die Zahlen für das gesamte 1. Halbjahr 2018 konnte der Rückstand auf Mercedes keineswegs verkleinert werden – stattdessen zeigen die Zahlen, dass die Stuttgarter ihren Vorsprung beim Absatz in den ersten sechs Monaten sogar noch vergrößern konnten. Während sich die Münchner im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um rund 21.000 Fahrzeuge steigern konnten, legte Mercedes um rund 44.000 Einheiten zu.
Das weiterhin relativ starke Wachstum bei Mercedes führt dazu, dass die Stuttgarter auch den Rückgang bei Smart überkompensieren und in einer weiteren Disziplin überholen konnten: Addiert man die Verkaufszahlen von BMW und MINI und stellt sie den gemeinsamen Zahlen von Mercedes-Benz und Smart gegenüber, liegen nun ebenfalls die Stuttgarter vorn – hauchdünn zwar, aber sicher nicht zur Freude der Vertriebschefs im Münchner Vierzylinder.
Zumindest als Lichtblick kann der Juni 2018 gelten, denn zum Abschluss des 1. Halbjahres 2018 konnte BMW mit 200.610 Fahrzeugen der Kernmarke nah an Mercedes heranrücken: Die Stuttgarter verkauften 203.783 Einheiten und konnten ihr Vorjahresniveau nicht halten. Vergleicht man auch die Marken Smart und Mercedes, ergibt sich ein klarer Vorteil von 238.920 zu 216.980 Einheiten für die BMW Group.
In den nächsten Monaten bringt BMW eine ganze Reihe von Neuheiten, die sich stark auf die Verkaufszahlen auswirken könnten. Los geht es in diesen Tagen mit dem BMW X4 G02, ebenfalls noch in diesem Jahr kommen das BMW 8er Coupé, der BMW Z4 Roadster und der völlig neue BMW X5 G05. Anfang 2019 geht es weiter mit dem BMW X7 G07 und natürlich dem neuen BMW 3er G20, dem kurz darauf der Touring G21 zur Seite gestellt wird. Auch der neue BMW X6 G06 steht bereits in den Startlöchern. Was diese Neuheiten auch zeigen: Ein relevanter Teil der BMW Modellpalette befindet sich derzeit im Spätherbst seines Lebenszyklus, was naturgemäß zu etwas geringeren Verkaufszahlen führt.
Dennoch ist unklar, wie sich der weltweite Absatz in den nächsten Monaten entwickeln kann – nicht nur über BMW, sondern über allen Autobauern schwebt das Damoklesschwert eines Handelskonflikts, dessen Auswirkungen momentan niemand seriös abschätzen kann.