Bis vor kurzem waren die Spielregeln in China eindeutig: Mehr als 50 Prozent durften die ausländischen Unternehmen in ihren zwingend verlangten Joint-Ventures mit chinesischen Autobauern nicht besitzen. Nun kommt – auch dank des Drucks von US-Präsident Donald Trump – offenbar Bewegung in die Sache, denn seit kurzem kann sich die chinesische Regierung auch Joint-Ventures mit ausländischen Mehrheiten vorstellen. BMW ist laut einem Bericht des Manager-Magazins der erste Autobauer, der von dieser neuen Freiheit Gebrauch macht.
Konkret hat sich die BMW Group schon jetzt 75 Prozent des gemeinsam mit Brilliance gegründeten Joint-Ventures BMW Brilliance Automotive (BBA) gesichert, berichtet das Manager-Magazin unter Berufung auf eine Nachrichtenseite der chinesischen Regierung. Darin heißt es auch, dass eine noch höhere Beteiligung mit mehr als 75 Prozent diskutiert werde. Bisher halten die Münchner 50 Prozent an BBA, die restlichen 50 Prozent verteilen sich zu 40,5 Prozent auf Brilliance und zu 9,5 Prozent auf die Stadt Shenyang, wo die gemeinsamen Werke von BMW Brilliance Automotive stehen.
Erst vor wenigen Tagen hatten BMW und Brilliance bekanntgegeben, die Produktionskapazität in den beiden Werken bei Shenyang bereits 2019 auf 520.000 Einheiten steigern zu wollen. Als erstes Fahrzeug der BMW Group wird der BMW iX3 ab 2020 zunächst nur in China gebaut und von dort in den Rest der Welt exportiert. Die BMW-Produktion folgt damit weiterhin dem Markt: Da China voraussichtlich größter Absatzmarkt für den Elektro-X3 ist, macht eine Fertigung vor Ort absolut Sinn.