Im BMW Werk Regensburg soll es ab Oktober wieder längere Pausen in der Produktion geben. Seit Juli 2016 wurde mit einer zusätzlichen Nachtschicht auf die weltweit hohe Nachfrage nach diversen in Regensburg gebauten BMW-Modellen reagiert, ab Ende Oktober hat die BMW Group aber andere Lösungen im weltweiten Produktionsnetzwerk gefunden. Wie die Mittelbayerische Zeitung berichtet, soll die Nachtschicht am 28. Oktober 2018 vorerst die letzte Zusatz-Schicht im Werk Regensburg sein. Für etwa 1.000 Zeitarbeiter bedeutet das, dass ihre Arbeitskraft vorerst nicht mehr benötigt wird.
Einer der wichtigsten Gründe für die ungeplanten Nachtschichten im BMW Werk Regensburg war der weltweite Erfolg des BMW X1 F48. Das Kompakt-SUV auf Basis der BMW UKL-Architektur gehört seit seinem Marktstart zu den absoluten Bestsellern im Programm der Marke, wird aber inzwischen nicht mehr nur in Regensburg gebaut. Auch im niederländischen Werk Born von VDL NedCar wird der X1 gebaut, außerdem läuft die nur in China erhältliche X1 Langversion direkt in Asien vom Band.
Ab 2021 sollen im BMW Werk Regensburg Elektroautos, Plug-in-Hybride und Fahrzeuge mit konventionellem Antrieb per Verbrennungsmotor Seite an Seite vom Band laufen. Die Zahl von derzeit rund 1.400 Fahrzeugen pro Tag – oder einem Auto alle 57 Sekunden – wird zwar ohne Nachtschicht nicht zu halten sein, aber die Produktivität in den übrigen Schichten soll unter der Umstellung auf noch mehr Antriebs-Flexibilität nicht leiden.
Trotz des Entfalls von 1.000 Zeitarbeits-Plätzen ist der Betriebsrat mit dem Ende der Nachtschicht im BMW Werk Regensburg einverstanden. Die Nachtschicht sei von Anfang an als befristeter Bedarf kommuniziert worden, lief deutlich länger als zunächst gedacht und war mit einer guten Bezahlung für die Zeitarbeiter verbunden.
In Regensburg baut BMW nicht nur den X1, sondern auch das neue City-SUV X2 sowie Fahrzeuge der 1er-Reihe (F20, F21), die 3er Limousine (F30) inklusive M3 (F80), das 4er Cabrio (F33) inklusive M4 (F83) sowie den 2er Gran Tourer (F46).