Auf den ersten Blick lieferten die 24h Le Mans 2018 nur wenig Grund zur Freude für BMW Motorsport, während des Rennens zeigten die beiden BMW M8 GTE aber phasenweise eine starke Performance und kämpften in der Spitzengruppe der GTE Pro-Klasse um Positionen. Besonders bei den sinkenden Temperaturen am späten Nachmittag waren beide Fahrzeuge sehr schnell unterwegs und fuhren zwischenzeitlich auf den Positionen 2 und 5, ab dem späteren Abend war das Renn-Glück aber nicht mehr auf der Seite von BMW Motorsport.
Probleme mit den Dämpfern ereilten beide Fahrzeuge und machten längere Reparatur-Stopps erforderlich. Am Sonntag Morgen kam für den BMW M8 GTE mit Startnummer 82 das vorzeitige Ende, weil eine Fortsetzung des Rennens durch Schäden nach einem Unfall unmöglich wurde. Das Schwester-Fahrzeug war kurze Zeit später ebenfalls im Pech: Trümmerteile auf der Strecke beschädigten den Kühler und machten einen Reparatur-Stopp erforderlich, der viel Zeit kostete.
Den Gesamtsieg bei den 24h Le Mans 2018 feierte Toyota, die in der LMP1 ohne ein rivalisierendes Werksteam zu einem weitgehend ungefährdeten Sieg fuhren. In der GTE PRO-Klasse fuhr Porsche zu einem souveränen Sieg. Für BMW war am Ende nicht mehr als Position 12 erreichbar, obwohl die Pace der Fahrzeuge gerade zu Beginn des Rennens sehr vielversprechend war.
Jens Marquardt (BMW Motorsport Direktor): „Bei unserer Rückkehr zu den 24 Stunden von Le Mans haben wir ein echtes Wechselbad der Gefühle erlebt. Zunächst war es großartig zu sehen, dass wir in Sachen Pace ganz vorne in der top-besetzten GTE-Pro-Klasse mitkämpfen konnten. Unsere Fahrer haben sich tolle Duelle mit der Konkurrenz geliefert und konnten sich phasenweise bis auf Rang zwei vorarbeiten. Der BMW M8 GTE hat dabei einen ganz starken Eindruck hinterlassen. Das Podium schien in Reichweite. Leider brachten uns dann technische Probleme und ein Unfall um den Lohn der harten Arbeit in der Vorbereitung. Dennoch überwiegt nach diesem Rennen für uns das Positive: Die Fans haben jede Menge Action in der GTE-Pro-Klasse gesehen. Wir konnten das Potenzial unseres neuen Autos voll unter Beweis stellen. Außerdem haben wir am Freitag die Weltpremiere des neuen BMW 8er Coupé auf dieser einmaligen Bühne erlebt. Auch deshalb werden wir dieses Rennen in guter Erinnerung behalten und als Ansporn nehmen, beim Finale der ‚Super Season’ 2019 noch stärker hierher zurückzukommen. Mein Dank und Respekt gilt allen, die in diesem spannenden BMW Projekt mit Herzblut und Leidenschaft engagiert sind.“
Ernest Knoors (Teamchef BMW Team MTEK): „Wir haben das Ende von drei Wochen und 24 Stunden voller Höhen und Tiefen erreicht. Die ersten Stunden des Rennens waren fantastisch. Allein durch diese Phase durchzukommen und dabei auch noch konkurrenzfähig zu sein, war eine schöne Belohnung für das Team und die Fahrer nach zwei Jahren harter Arbeit. Dann hat leider Le Mans zugeschlagen – und zwar hart. Wir können trotzdem stolz auf uns sein.“
Martin Tomczyk (#81 BMW M8 GTE): „Der BMW M8 GTE ist hier in Le Mans sehr gut gelaufen. Wir hatten die Pace, um ganz vorne mitfahren zu können. Die Porsches waren zwar sehr schnell, aber wir konnten ihren Speed lange Zeit mitgehen. Doch dann haben uns leider die Defekte der Dämpfer an beiden Autos entscheidend zurückgeworfen. Es ist unglaublich schade, dass wir uns für die harte Testarbeit der vergangenen Monate nicht mit guten Ergebnissen belohnen konnten.“
Nick Catsburg (#81 BMW M8 GTE): „Unser BMW M8 GTE war sehr schnell, beim Set-up haben wir viele richtige Entscheidungen getroffen. Leider nehmen wir hier in Le Mans die Fahrzeuge über eine lange Zeit sehr hart ran. Dabei geht ab und zu auch einmal etwas kaputt. Das ist uns leider bei beiden Fahrzeugen passiert. Das ist bitter, aber es gehört zum Rennsport dazu. Trotzdem war das alles in allem eine großartige Erfahrung.“
Philipp Eng (#81 BMW M8 GTE): „Diese Woche in Le Mans war ein unglaubliches Erlebnis. Ich hatte in der Box mehrere Male Gänsehaut, als ich gesehen habe, wie eng das Team zusammensteht und wie viel Leidenschaft jeder einzelne in dieses Rennen gesteckt hat. Wir haben auf der Strecke um Platz zwei gekämpft. Dann von einem Dämpfer gestoppt zu werden, ist natürlich enttäuschend. Aber diese Erfahrung wird uns noch stärker machen.“
Alexander Sims (#82 BMW M8 GTE): „Der Dreher kam für mich völlig unerwartet. Davor habe ich nichts Ungewöhnliches gespürt. Vielleicht war irgendwo Flüssigkeit auf der Fahrbahn, denn auch andere Fahrzeuge sind dort von der Strecke abgekommen. In jedem Fall ist unser Ausscheiden sehr schade für alle im Team, die so hart gearbeitet haben. Unser Auto hatte eine richtig gute Pace.“
António Félix da Costa (#82 BMW M8 GTE): „Wir haben hier bewiesen, dass wir schnell genug für Siege und Podiumsplätze sind. Das war erst das zweite 24-Stunden-Rennen für den BMW M8 GTE und das zweite WEC-Rennen für das BMW Team MTEK. Wir sind also noch immer mitten in einem Lernprozess mit dem neuen Fahrzeug. In dieser Hinsicht haben wir sehr viel aus diesem Rennen herausgeholt. Auch ich als Fahrer habe viel gelernt. In meinem ersten Stint war ich etwas nervös, aber im folgenden Doppelstint hatte ich großen Spaß. Wir waren schnell, und ich konnte viele Autos überholen. Dann haben uns der defekte Dämpfer und der Unfall zurückgeworfen. Wir kommen nächstes Mal noch stärker zurück.“
Augusto Farfus (#82 BMW M8 GTE): „Es war großartig, wieder in Le Mans fahren zu dürfen und eine Ehre, Teil dieses Projekts und dieses Events zu sein. Wie 2011 bin ich den Start gefahren, wir konnten eine sehr gute Pace zeigen. Obwohl wir hier in Le Mans noch nicht allzu viel Erfahrung hatten, waren wir vorne dabei. Dann haben wir zunächst wegen des Dämpfer-Problems Zeit verloren, danach mussten wir aufgrund eines Unfalls aufgeben. Dennoch: Wir haben uns als echtes Team präsentiert. Das gibt uns die Motivation, im kommenden Jahr wiederzukommen und es besser zu machen.“