Die weltberühmte Tourist Trophy auf der Isle of Man war auch 2018 von Erfolgen der BMW S 1000 RR geprägt. Sowohl im Superbike- als auch im Superstock-Rennen der Isle of Man TT 2018 hätte sich BMW Motorrad ausgiebig über große Erfolge freuen können, wenn die Rennen nicht von zwei schweren Unfällen mit Todesfolge überschattet worden wären. Schon im Superbike-Qualifying verunglückte BMW-Pilot Dan Kneen, außerdem verunglückte der schottische Supersport-Fahrer Adam Lyon tödlich. Wie nah großer Erfolg und großes Leid bei der Isle of Man Tourist Trophy beieinander liegen, ist Jahr für Jahr wieder schockierend.
Aus sportlicher Sicht waren die Rennen für BMW dennoch ein voller Erfolg. Michael Dunlop ging an Stelle des verunglückten Dan Kneen an den Start und konnte dabei alle Konkurrenten hinter sich lassen. Es war bereits der 16. Erfolg für Michael Dunlop auf der Isle of Man, die längst sein motorsportliches Wohnzimmer geworden ist. Weitere BMW-Piloten erreichten die Plätze 4, 5, 7 und 9. Beim Superstock-Rennen gewann mit Peter Hickmann erneut ein Pilot am Steuer einer BMW S 1000 RR – und stellte mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 216,3 km/h einen neuen Rundenrekord auf. Michael Dunlop fuhr in diesem Rennen auf den zweiten Platz und sorgte so für einen BMW-Doppelsieg. Auch auf den Rängen 4, 6, 7 und 8 landeten weitere BMW-Piloten.
Zum Abschluss konnte Peter Hickmann auch die legendäre Isle of Man Senior TT 2018 für sich entscheiden und damit eine sportlich ausgesprochen erfolgreiche Rennwoche krönen. Im Rennen über sechs Runden lieferte sich Hickmann ein heißes Duell mit Kawasaki-Pilot Dean Harrison, das er in der letzten Runde mit einer phänomenalen Runde für sich entscheiden konnte – wobei er eine neue Rekord-Rundenzeit aufstellte und eine Durchschnitts-Geschwindigkeit von 217,989 km/h erreichte. Dieser Schnitt wurde zuvor bei keinem Rennen auf gewöhnlichen Straßen gemessen, was Hickmann zum “Fastest Road Racer in the World” macht.
Michael Dunlop: „Ich wollte zur Erinnerung an Dan etwas erreichen – dieser Sieg ist für seine Familie. Ich kann diesen Sieg nicht richtig feiern, es war eine harte Woche. Zu Beginn des Superbike-Rennens hatte ich Schwierigkeiten mit dem Heck des Bikes, aber ich bin in meinen Rhythmus gekommen und das Team hat einen großartigen Job gemacht.“
Philip Neill (Teammanager Tyco BMW): „Es war für alle Beteiligten eine sehr emotionale Woche. Dan zu verlieren, war schrecklich. Das Beste, was wir tun konnten, war Michael zu helfen, mit der Tyco BMW zu Ehren Dans auf die oberste Stufe des Podiums zu fahren. Großer Respekt vor dem Team, das den bisher schnellsten Boxenstopp überhaupt absolviert hat, und vor Michaels Einsatzbereitschaft und Entschlossenheit. Ich weiß, dass Michael lächeln musste, als ihm Dans Lebensgefährtin Leanne in der letzten Runde das Pitboard mit einem Tribut an die Nummer 55 neben der P1 anzeigte.“
Peter Hickman: „Es fühlt sich sehr gut an, nun ein TT-Sieger zu sein. Nach dem Start dachte ich schon, dass ich es vermasselt hätte, als ich eingangs Braddan zu spät gebremst habe, anhalten, rückwärts fahren und wieder umdrehen musste. Dadurch habe ich mindestens 15 Sekunden verloren. Danach habe ich alles gegeben und so attackiert wie nie zuvor auf der Insel. Zudem hatte ich noch Schwierigkeiten mit dem Wind, der immer wieder die Richtung gewechselt hat. Aber ich war auf dem Superstock-Bike schon die ganze Woche schnell, und so konnte ich mich bereits während der ersten Runde zurück auf den dritten Platz arbeiten. Daher wusste ich, dass ich noch eine Chance habe. Ich bin einfach so schnell gefahren, wie ich konnte. Dieser Sieg bedeutet sehr viel für mich, meine Familie und das Team.“
Peter Hickman (nach der Senior TT): „Was für ein hartes Rennen. Hut ab vor Dean Harrison. Er war in den ersten beiden Sektoren so schnell, dass ich dort immer an Boden verloren habe. Aber ich wusste, dass ich die Zeit auf dem Berg und auf dem hinteren Teil der Strecke wieder einholen kann. Ich freue mich riesig für alle Beteiligten. Ich kann dem Team und den Sponsoren nicht genug danken. Smiths Racing BMW hat mir ein Mega-Bike hingestellt. Es war auf dem zweiten Teil der Strecke einfach perfekt. Ich wusste, dass sich alles in der letzten Runde entscheiden würde, und ich hatte sogar etwas Zeit verloren, als ich auf langsamere Fahrer auflief. Aber was für ein tolles Ende für eine so emotionale TT.“