Wenn der BMW M8 GTE am Wochenende in Spa-Francorchamps seinen nächsten Auftritt feiert, wird sich das Interesse vieler Fans erneut voll auf den Rennwagen konzentrieren. Doch damit das neue Performance-Aushängeschild von BMW Motorsport erfolgreich sein kann, müssen neben den zahllosen Einzelteilen des Fahrzeugs auch die Menschen in ihrem Umfeld Höchstleistungen bringen. Auch die schnellen Piloten im Cockpit sind dabei nur einer der Schlüssel zum Erfolg, denn ohne die erfahrenen Teams und die Entwickler im Hintergrund könnte keiner der Fahrer Bestzeiten erzielen.
Vor den anspruchsvollen Langstrecken-Rennen der FIA World Endurance Championship 2018 haben sich die Fahrer und Teammitglieder mit gezieltem Training auf die speziellen Anforderungen vorbereitet. Ohne spezielle Konzentrations- und Erholungstechniken wäre es kaum möglich, während eines 24-Stunden-Rennens jederzeit einsatzbereit und leistungsfähig zu sein.
Zur Vorbereitung auf Klassiker wie die 24 Stunden von Le Mans 2018 absolvierten alle Teammitglieder auch 30-Stunden-Tests mit dem BMW M8 GTE. Bei diesen wurden alle Abläufe eines 24-Stunden-Rennens simuliert und geprobt, neben dem Standardablauf der Vorbereitung spielten dabei natürlich auch die möglicherweise entscheidenden Boxenstopps eine wichtige Rolle. Allen ist bewusst: Nur wenn bei einem 24-Stunden-Rennen alle Teammitglieder perfekte Arbeit abliefern, kann der Traum vom Sieg Realität werden.
Ernest Knoors (Teamchef BMW MTEK): “Für uns war die Vorbereitungssaison sehr interessant, aber wir sind auch sehr glücklich, dass es jetzt losgeht. Wir können es kaum erwarten, im Rennen den Wettbewerb wieder zu spüren.
Ich denke, der größte Unterschied zwischen Sprint- und Langstreckenrennen ist die Einstellung, mit der man die Sache angeht. Man muss sich körperlich und mental so vorbereiten, dass man über sechs, zwölf oder sogar 24 Stunden Leistung bringen kann. Wir haben ein Programm aufgestellt, das sich spezifisch damit beschäftigt hat, wie man sich vorbereiten kann, um unter diesen Bedingungen Leistung zu bringen. So etwas muss Teil der Vorbereitung sein, denn die Einsätze sind nicht nur für das Fahrzeug extrem, sondern sicherlich auch für die Menschen.”
Augusto Farfus: “Als Rennfahrer kann man heutzutage nicht mehr erfolgreich sein, wenn man entweder nur körperlich oder nur mental fit ist. Man braucht beides.”
António Félix da Costa: “Das mentale Training hilft mir dabei, meine potenziellen Schwächen zu kennen und zu wissen, wie ich sie beherrschen kann, auch wenn ich in Le Mans um 4 Uhr morgens geweckt werde und ins Auto steigen muss.”
Martin Tomczyk: “Wir haben bei den Boxenstopps viele verschiedene Szenarien durchgespielt, auf die alle Teammitglieder schnell reagieren mussten, ohne darauf eingestellt zu sein. Auch wenn man sich nie zu 100 Prozent auf ein Langstreckenrennen vorbereiten kann, haben wir doch versucht, möglichst alle Varianten in Betracht zu ziehen.
Wenn man von Anfang an in die Entwicklung eingebunden ist, mit dem Team zusammenarbeitet und das Auto zusammen mitentwickelt – das schweißt schon sehr zusammen. Wir Fahrer waren bei allen Tests zusammen und haben natürlich auch abseits der Rennstrecke etwas unternommen. Ich denke, wir sind eine starke Einheit.”