Lange mussten die Fans warten, nun zieht die M GmbH endlich das Tuch vom neuen BMW M2 Competition 2018 und enthüllt damit den vermutlich heißesten Kompaktsportler des Jahres. Kein geringerer als der bisherige Fahrspaß-Champion M2 ist die Basis für den neuen Einstieg in die High-Performance-Automobile aus Garching – und dennoch wurde alles getan, um den Nachfolger in jeder Disziplin weiter zu verbessern und die Mundwinkel im Gesicht des Fahrers noch ein Stück weiter nach oben zu drücken.
Abgesehen von den bewährten technischen Eckpunkten bleibt so gut wie kein Stein auf dem anderen, dennoch stellen sie die Grundlage für die Performance des BMW M2 Competition dar und sollen daher nicht unerwähnt bleiben: Die Gewichtsverteilung bleibt annähernd ausgeglichen, unter der Motorhaube arbeitet ein aufgeladener Reihensechszylinder und der Antrieb erfolgt ausschließlich über die Hinterräder. Was zunächst nach wenig Verbesserungspotenzial klingt, hat die Techniker in Garching offenbar zu einem Rundumschlag motiviert, der in Summe für spürbar gesteigerte Performance sorgen soll.
BMW M2 Competition: 410 PS und noch mehr Performance
Die wichtigsten Änderungen finden dabei zweifellos im Vorderwagen statt, denn der BMW M2 Competition kommt wie angekündigt mit einer völlig neuen Ausbaustufe des aus M3 und M4 bestens bekannten Biturbo-Reihensechszylinders S55. Mit 410 PS und 550 Newtonmeter Drehmoment ist der Motor eindeutig stärker als die bisher genutzte N55-Variante, mindestens so wichtig wie der Zuwachs bei den Maximalwerten sind aber das verbesserte Ansprechverhalten und die noch größere Drehfreude des von zwei Turboladern unter Druck gesetzten Triebwerks.
Bei Ölversorgung und Kühlung orientiert sich der 410-PS-S55 eng an der 450-PS-Variante von M3 und M4 mit Competition Paket, das soll den Motor des BMW M2 Competition Rennstrecken-tauglich machen. Der große Kühlluftbedarf bei Dauer-Beansprachung ist auch der Grund für das modifizierte Front-Design, das mit einer größeren Niere und einer neuen Frontschürzen-Gestaltung noch mehr Luftdurchsatz ermöglicht.
Von M3 und M4 übernimmt der neue M2 auch die Carbon-Strebe im Motorraum, die neben der sportlichen Optik auch die Steifigkeit des Vorderwagens optimiert. Sie trägt so zu einer noch präziseren Lenkung bei, woran auch eine neue Abstimmung der Lenkungskennlinien ihren Anteil hat. Ebenfalls neu abgestimmt wurde die Software des Aktiven M Differenzials an der Hinterachse und des DSC, auch bei diesen Maßnahmen standen weitere Steigerungen von Fahrdynamik und Fahrspaß im Fokus des Interesses.
Im Innenraum wird die nochmals gesteigerte Nähe zu M3 und M4 auch an den Knöpfen neben dem Getriebe-Wählhebel deutlich: Genau wie bei den großen Brüdern kann die Abstimmung von Lenkung und Motor nun auch im BMW M2 Competition mit separaten Schaltern angepasst werden. Wer sich für das optionale 7-Gang M DKG entscheidet, kann auch dessen Charakteristik per Wippe unterhalb des Wählhebels anpassen – während Puristen auch weiterhin zum manuellen 6-Gang-Getriebe greifen und die Gänge selbst sortieren dürfen.
Neu an Bord des BMW M2 Competition sind außerdem die Knöpfe M1 und M2 auf der linken Lenkrad-Speiche, diese können genau wie in M3 und M4 zum Aufrufen von zwei individuellen Lieblings-Setups genutzt werden. Den roten Startknopf teilt sich der M2 ebenfalls mit anderen M-Modellen der jüngeren Vergangenheit. Neu an Bord des M2, aber nicht neu in der Welt von BMW M sind außerdem die optionalen Performance-Sitze mit beleuchtetem M2-Logo, die neben dem Seitenhalt auch die Exklusivität des Interieurs verbessern.
Farbige Kontrastnähte in Blau oder Orange erlauben einigen Kunden das Aufgreifen der Exterieur-Farbe im Innenraum, denn mit dem BMW M2 Competition wird die Farbpalette um Sunset Orange erweitert. Wer einen noch exklusiveren Auftritt wünscht, kann zur völlig neuen Lackierung in Hockenheim Silber Metallic greifen, die auch auf den ersten offiziellen Fotos die Hauptrolle spielt.
Unabhängig von der gewählten Farbe erhalten alle M2 Competition serienmäßig die Shadow Line mit erweiterten Umfängen, die unter anderem für schwarze Nieren und Kiemen sorgt. Weitere Hingucker sind die aerodynamisch optimierten M Außenspiegel mit integrierten LED-Blinkern und die Abgasanlage mit vier neu gestalteten Endrohren. Optional kann das Design mit neuen 19 Zoll-Felgen im Y-Speichen-Design weiter aufgewertet werden.
Für alle Freunde von klassischen Messwerten sei außerdem gesagt, dass die Zeit für den Sprint von 0 auf 100 km/h im Vergleich zum bisherigen M2 leicht verbessert werden konnte: Mit 410 PS und 550 Newtonmeter dringt die Tachonadel mit 7-Gang-DKG im Optimalfall nach 4,2 Sekunden in den dreistelligen Bereich vor, der Handschalter benötigt 4,4 Sekunden. Die serienmäßig auf 250 km/h limitierte Höchstgeschwindigkeit kann auf Wunsch per M Driver’s Package auf 280 km/h angehoben werden. Ebenso optional wie die Vmax-Anhebung ist auch die M Sportbremse mit größeren Bremsscheiben und grau lackierten Bremssätteln, die sich vor allem für regelmäßige Rennstrecken-Besucher empfiehlt.
Eine schlechte Nachricht gibt es übrigens doch, aber die dürfte dem Fahrspaß an Bord des BMW M2 Competition hoffentlich nicht spürbar schaden: Das Gewicht klettert im Vergleich zum Vorgänger um 55 auf mindestens 1.550 Kilogramm gemäß DIN-Norm, inklusive 75 Kilogramm für Fahrer und Gepäck sind es im Handschalter 1.625 Kilogramm. Mit dem optionalen 7-Gang M DKG sind es weitere 25 Kilogramm mehr. Einer der Hauptverantwortlichen für das Zusatzgewicht ist der Otto-Partikelfilter, der zur Erfüllung der schärferen Abgasvorschriften gemäß WLTP an Bord sein muss – zumindest in Europa.
Zum Preis des neuen BMW M2 Competition äußert sich die M GmbH derzeit noch nicht, der Aufpreis zum bisherigen M2 soll aber geringer ausfallen als man anhand der Performance-Steigerung erwarten müsste. Die ersten Kunden sollen das Competition-Modell Anfang September erhalten.