Autonomes Fahren soll dank des neuen BMW Campus Unterschleißheim sicherer und damit auch schneller serienreif werden. Das neue BMW Kompetenzzentrum für Assistenzsysteme und Autonomes Fahren bietet auf 23.000 Quadratmeter Bürofläche genügend Platz für rund 1.800 Mitarbeiter, die hier unter optimalen Bedingungen die Automobiltechnik der Zukunft erforschen und entwickeln können.
Während im Forschungs- und Innovationszentrum (FIZ) die Entwicklung der Gesamtfahrzeuge im Fokus steht, richtet sich die Aufmerksamkeit der Entwickler am BMW Campus Unterschleißheim vordergründig den Systemen zum hochautonomen und schließlich vollautonomen Fahren. Allein im vergangenen Jahr hat die BMW Group rund 1.000 neue Mitarbeiter eingestellt, um die relevanten Zukunftstechnologien des Automobilbaus so schnell und zugleich so ausgereift wie möglich auf die Straße zu bringen. Künstliche Intelligenz, Machine Learning und Data Analysis sind heute mindestens so bedeutsame Entwicklungsfelder wie die Weiterentwicklung von Verbrennungsmotoren und Fahrwerken.
Am BMW Campus Unterschleißheim sollen die Entwickler unter anderem von extrem kurzen Wegen profitieren und in der Lage sein, neuen Software-Code innerhalb kürzester Zeit in Fahrzeuge integrieren und dort testen zu können. Für eine effiziente Zusammenarbeit mit starker Vernetzung und schneller Kommunikation setzt der Campus auf offene Büroflächen, in denen Führungskräfte und Mitarbeiter gemeinsam die Entwicklung hochkomplexer Produkte vorantreiben.
Eine zentrale Rolle für die Entwicklung in Richtung Autonomes Fahren spielen leistungsfähige Computer. An einem einzigen Arbeitstag sammeln die Sensoren eines Fahrzeugs, das für hochautomatisiertes Fahren ausgelegt ist, rund 16 Terrabyte an Daten. Die zusätzlichen und noch leistungsfähigeren Sensoren, die für das vollautomatisierte Fahren notwendig sind, sammeln an einem einzigen Testtag sogar 40 Terrabyte an Daten. Das rund zwei Kilometer vom BMW Campus Unterschleißheim entfernte Data Center ist daher besonders wichtig, denn hier werden die gewonnenen Daten intelligent aufbereitet und so für eine effiziente Auswertung vorbereitet.
Die bisher 40 Fahrzeuge umfassende Testflotte wird bereits im Jahr 2018 auf 80 Prototypen anwachsen, diese sind in Deutschland, den USA, Israel und China im Einsatz. Zusätzlich zur Daten-Gewinnung mit realen Fahrzeugen im echten Straßenverkehr spielt die realistische Simulation eine wichtige Rolle, um der Technik noch mehr Situationen beibringen zu können. Mit Hilfe der Künstlichen Intelligenz ist es möglich, die Software für eine souveräne und sichere Fahrstrategie erheblich schneller zu entwickeln.
Dr. Markus Söder (Ministerpräsident): “Wir sind für Mobilität und gegen Fahrverbote. Die Zukunft der Mobilität ist ein zentrales Thema im wachsenden Freistaat. Wir brauchen innovative Verkehrskonzepte – sicher, intelligent und umweltschonend. Autonomes Fahren ist dabei eine wesentliche Schlüsseltechnologie. Die Einrichtung des neuen Autonomous Driving Campus in Unterschleißheim ist ein klares Bekenntnis für den High-Tech-Standort Bayern und ein weiterer Beleg für die enge Partnerschaft zwischen BMW und dem Freistaat Bayern.”
Klaus Fröhlich (Mitglied des Vorstandes der BMW AG, Entwicklung): “Wir wollen auch beim sicheren autonomen Fahren eine Führungsposition einnehmen. Dieses Ziel verfolgen wir konsequent und schaffen systematisch die Rahmen-bedingungen. Einer der Meilensteine ist unser Campus für autonomes Fahren.”