Das Kraftfahrtbundesamt hat den erwarteten Rückruf für die irrtümlich mit falscher Software ausgestatteten BMW-Diesel angeordnet. Für die insgesamt weltweit rund 11.700 Fahrzeuge mit Triturbo-Diesel überprüfe das KBA derzeit den Software-Vorschlag von BMW, dieser soll zeitnah freigegeben werden. Erst mit dieser Freigabe kann BMW den bereits vor Wochen angekündigten Rückruf vollziehen und die betroffenen Fahrzeuge wieder mit ihrer ursprünglichen Software ausrüsten.
Der ausgesprochen ärgerliche Fehler geht nach Aussagen von BMW darauf zurück, dass der Triturbo-Diesel mit zwei unterschiedlichen Systemen zur Abgasreinigung ausgeliefert wurde. Genügte in einigen Modellen die Abgas-Nachbehandlung per NOx-Speicherkat und Diesel-Partikelfilter, war bei anderen Modellen zudem eine AdBlue-Einspritzung verbaut. Irrtümlich wurden später auch Fahrzeuge ohne AdBlue-Einspritzung, konkret geht es um BMW M550d und BMW 750d, mit der Software für Fahrzeuge mit AdBlue-Einspritzung ausgerüstet. Folglich konnte die Abgas-Nachbehandlung nicht mehr wie geplant arbeiten – was sowohl auf dem Prüfstand als auch in der Praxis zu einem schlechteren Emissionsverhalten führte.
BMW legt großen Wert darauf, dass eine absichtliche Manipulation dieser Art keinerlei Sinn ergeben würde. Dafür spricht nicht nur vergleichsweise kleine Menge betroffener Fahrzeuge, sondern vor allem auch die Auswirkungen der falschen Software: Diese sind keineswegs geeignet, um den Motor auf dem Prüfstand sauberer erscheinen zu lassen als im realen Fahrbetrieb. Stattdessen verschlechtert sich das Emissionsverhalten sowohl im Labor als auch auf der Straße geringfügig – ein Ergebnis, das sich leicht überprüfen lässt und nicht mit einer Manipulation durch bewusste Abschalt-Vorrichtungen vergleichbar ist. Anstatt lediglich auf dem Prüfstand zu funktionieren und im Alltag deaktiviert zu werden, funktionierte die Abgas-Nachbehandlung im Fall der betroffenen BMW Triturbo-Diesel in beiden Fällen weiterhin, allerdings bedingt durch die “falsche” Programmierung nicht optimal.
Sobald das Kraftfahrtbundesamt die Software-Korrektur genehmigt hat, kann BMW mit dem Rückruf der Fahrzeuge beginnen und die betroffenen BMW M550d und BMW 750d zu einem Update in die Werkstatt rufen. Im Rahmen der Bilanz-Pressekonferenz wurde vor wenigen Tagen versichert, dass neue Bestimmungen für die Möglichkeiten von Software-Updates eine Wiederholung dieses oder ähnlicher Fehler verhindern sollen. Dennoch ist klar: Für Teile der Öffentlichkeit, die BMW gerne in den Abgas-Skandal anderer Autobauer hineinziehen möchten, sind die falsche Software der Triturbo-Diesel und der nun folgende Rückruf ein gefundenes Fressen.