[UPDATE] Die Schwarz Gruppe hat mit einer ausführlichen Stellungnahme auf den Bericht des manager magazins reagiert. Darin werden wesentliche Bestandteile der ursprünglichen Meldung im manager magazin dementiert beziehungsweise richtiggestellt. Das Statement in voller Länge findet sich am Ende des ursprünglichen Artikels.
“Darfs noch ein BMW dazu sein?” So oder ähnlich könnte es demnächst bei Lidl klingen, denn der Supermarkt-Riese steigt mit seinem Wechsel zu BMW auch ins Gebrauchtwagen-Geschäft ein. Wie das manager magazin berichtet, hat die BMW Group einigen Wünschen von Lidl entsprochen und so den Wechsel der Schwarz-Gruppe von Audi zu BMW begünstigt. Die Supermarkt-Kette, zu der auch Kaufland gehört, soll pro Jahr rund 10.000 Fahrzeug von BMW erwerben. Da es sich oft um Dienstwagen für Außendienst-Mitarbeiter handelt, dürften die Lidl-BMW häufig als Diesel bestellt werden und damit auch zum Senken der Flottenemissionen beitragen.
Während Lidl beim bisherigen Auto-Partner Audi einen Rabatt von 42 Prozent erhalten habe, gewähre BMW sogar 48 Prozent Nachlass. Bereits nach sechs Monaten Nutzung sollen die Fahrzeuge als junge Gebrauchtwagen wieder verkauft werden, wofür Lidl in Weinsberg bei Heilbronn ein eigenes Autohaus eröffnen will. Auch an diesem Punkt wollte Audi nicht den Lidl-Wünschen entsprechen und verweigerte der Schwarz-Gruppe die Selbstvermarktung der jungen Gebrauchtwagen.
Mit Blick auf die hohen Rabatte ist offensichtlich, dass sich Audi und BMW mit harten Bandagen um den attraktiven Flottenkunden gestritten haben. Die Münchner waren dabei offenbar zu größeren Zugeständnissen bereit und dürfen sich im Gegenzug über den Verkauf von rund 10.000 Einheiten mehr pro Jahr freuen.
Wie sich die kommenden BMW Gebrauchtwagen aus dem Lidl Autohaus auf die Preise für junge Fahrzeuge auswirken, kann derzeit nur spekuliert werden. Das eine oder andere Schnäppchen dürfte aber dabei sein, wenn bei Lidl künftig günstig erworbene und nur sechs Monate bewegte Fahrzeuge auf dem Supermarkt-Parkplatz der etwas anderen Art stehen werden.
Offizielles Statement der Schwarz Gruppe zum Thema:
Wir haben die Berichterstattung im ManagerMagazin zur Kenntnis genommen und nehmen dazu wie folgt Stellung:
Die Schwarz Gruppe stattet seit dem 1. März 2018 die Dienstwagenflotte mit BMW-Fahrzeugen aus. Diese Regelung gilt gruppenweit und betrifft damit auch die Handelssparten Kaufland und Lidl.
Es ist bereits seit vielen Jahren gängige Praxis der Unternehmensgruppe, Firmenfahrzeuge mit Erreichen des Endes des Lebenszyklus weiterzuverkaufen. Das geschieht zu einem überwiegenden Teil über Großhändler, die in der Lage sind, entsprechende Volumen abzuwickeln. An dieser Praxis wird sich mit dem Herstellerwechsel nichts ändern.
Im Sinne einer höheren Prozesseffizienz und einer lokalen Entzerrung der Parksituation plant die Schwarz Gruppe ein Abwicklungszentrum in Weinsberg einzurichten. Über dieses Abwicklungszentrum soll der Tauschprozess der Firmenwagen für Mitarbeiter und Unternehmen insgesamt effizienter abgewickelt werden. Eine Vermarktung über die Handelssparten erfolgt nicht.
Die Schwarz Gruppe hält an ihrem Austauschzyklus von 18 Monaten fest, Abweichungen davon können in Einzelfällen vorkommen. Mit diesem Vorgehen stellt die Schwarz Gruppe sicher, dass die Fahrzeuge zu jedem Zeitpunkt auf aktuellstem Sicherheitsstandard sind und die neueste Abgastechnologie zur Verfügung steht. Eine generelle Umstellung auf einen halbjährlichen Austauschzyklus ist nicht geplant.
Im Vordergrund steht für uns, unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Fahrzeuge auf einem Niveau bieten zu können, das unserem Anspruch an Qualität, Sicherheit, Umweltschutz und Komfort gerecht wird.