BMW-Chef Harald Krüger kündigte im Rahmen der gestrigen Bilanz-Pressekonferenz eine Vorschau auf den neuen BMW iX3 an. Das erste rein elektrisch angetriebene SUV von BMW wird 2020 in Serie gehen, eine konkrete Vorschau dürfen wir aber offenbar bereits in wenigen Wochen auf der Auto China 2018 in Peking erwarten. Wie Krüger in seiner Rede ankündigte, wird die BMW Group auf der wichtigsten chinesischen Messe des Jahres “mehr” zum Thema BMW iX3 verraten – alles andere als ein seriennahes Concept Car wäre nach dieser Ankündigung eine Enttäuschung.
Der BMW iX3 basiert technisch auf dem aktuellen X3 G01, könnte sich optisch aber durchaus relativ deutlich von den konventionell angetriebenen Varianten unterscheiden. Antworten zum Thema Design werden wir allem Anschein nach bereits auf der Autoshow Peking 2018 erhalten, im gleichen Rahmen dürften auch weitere Detaisl zur Technik bekannt werden. Klar ist, dass der BMW iX3 über einen rein elektrischen Antrieb verfügt, zur Reichweite und zur Leistung gibt es bisher aber keine offiziellen Ankündigungen.
Da es sich beim BMW iX3 2020, anders als bei manch anderem angekündigten Elektro-SUV, nicht in erster Linie um ein Showcar zur Ablenkung von einem fehlenden Elektro-Angebot in der Breite handelt, ist nicht zwingend von einem Leistungsangebot auf Sportwagen-Niveau auszugehen. Dank des großzügigen Raumangebots und den typischen Anforderungen der Kunden an ein Mittelklasse-SUV wird der BMW iX3 2020 sicher nicht weniger als 500 Kilometer Reichweite bieten.
BMW wird mit dem iX3 das erste Beispiel für die flexible Architektur liefern, die bei entsprechender Nachfrage das Angebot praktisch aller Baureihen mit völlig verschiedenen Antrieben erlaubt: Elektro, Plug-in-Hybrid, Benziner und Diesel können Seite an Seite gebaut werden. Die Flexibilität der Architektur bietet den großen Vorteil, innerhalb kurzer Zeit auf Änderungen der Nachfrage reagieren zu können.
Damit verabschiedet sich BMW faktisch vom bisherigen Konzept des i3, der auf einem eigenen Band im Werk Leipzig gebaut wird. Die neue Lösung vermeidet Probleme, die mit einer eigenständigen Architektur zwingend einhergehen: Wird die Nachfrage nicht richtig kalkuliert oder ändert sich aufgrund neuer Rahmenbedingungen deutlich, fällt eine spontane Reaktion schwer. Verlangen die Kunden andere Fahrzeuge, kann die geplante Kapazität nicht ausgenutzt werden und das Werk ruht. Verlangen die Kunden plötzlich mehr Einheiten, kann die Produktion nicht kurzfristig hochgefahren werden.
Harald Krüger (Vorsitzender des Vorstands der BMW AG):
Unsere Modelloffensive ist auch eine Antriebsoffensive. Wir nutzen skalierbare E-Baukästen. Ab 2020 können wir alle Modellreihen mit jeder Antriebsart ausstatten. Es geht weiter: 2020 kommt bei BMW der iX3 hinzu. Mehr dazu auf der Autoshow in Peking. 2019 der erste rein elektrische MINI. Der erste Plug-in-Hybrid von MINI – der Countryman – erfreut sich bereits großer Beliebtheit. Denn: MINI ist als urbane Marke geradezu geschaffen für E-Mobilität.
Bereits ab Mai sind der neue BMW i8 Roadster und das BMW i8 Coupé verfügbar. Beide Modelle sind mit der vierten Generation der BMW eDrive Technologie ausgestattet. So steigt die elektrische Reichweite dieser Plug-in-Hybride um über 40 Prozent. Mit der fünften Generation eDrive können – je nach Modell – 550 bis 700 km rein elektrisch gefahren werden. Das werden wir mit dem BMW i4 und iNEXT realisieren. Der BMW iNEXT ist weit mehr als ein Fahrzeug. Wir verstehen darunter einen Zukunftsbaukasten. Er soll das gesamte Unternehmen und all unsere Marken befähigen – im Hinblick auf Technik, Gestaltung und neue Denkansätze. Im iNEXT fassen wir diese Themen zusammen: autonomes Fahren, Vernetzung, Elektrifizierung und Services.
Unsere Ziele zur E-Mobilität habe ich klar gesetzt: Mindestens 140.000 verkaufte elektrifizierte Fahrzeuge in diesem Jahr. Eine halbe Million E-Fahrzeuge und Plug-in-Hybride Ende 2019 in Summe auf der Straße. 25 elektrifizierte Modelle, im Jahr 2025 – zwölf davon rein elektrisch.