Gerüchte gab es schon länger, nun bestätigt die BMW Group offiziell Gespräche für ein MINI E Joint Venture in China. Geplant ist demnach die lokale Produktion des für 2019 angekündigten Elektro-MINI in China, wofür ein Joint Venture mit dem chinesischen Autobauer Great Wall Motor eingerichtet werden soll. Ein entsprechender letter of intent, der noch keine bindenden juristischen Folgen hat, aber bereits eine sehr konkrete Absichtserklärung darstellt, wurde heute unterzeichnet. Ein konkreter Produktionsstandort in China ist dabei allerdings noch nicht definiert, auch die Höhe der Investitionen steht noch nicht fest.
Weiter ausgebaut wird parallel zum möglichen neuen Joint Venture von MINI und Great Wall auch die Kooperation der BMW Group mit Brilliance Automotive. Schon heute betreiben BMW und Brilliance gemeinsam zwei Automobilwerke sowie ein Motorenwerk inklusive Batteriefabrik. Die Joint Ventures sind zwingend erforderlich, um in China erfolgreich Autos zu verkaufen. Vor diesem Hintergrund ist auch das Joint Venture von MINI und Great Wall zu sehen, denn für den weiteren Ausbau der Marktanteile ist ein chinesischer Partner von zentraler Bedeutung.
2017 war China mit rund 35.000 Einheiten der viertgrößte Einzelmarkt der britischen BMW-Tochter. Die Kernmarke BMW verkaufte sogar 560.000 Einheiten in China, womit das Reich der Mitte eindeutig größter Einzelmarkt des Unternehmens war. Das zeigt auch, welches Absatz-Potenzial für MINI in China schlummert und wie attraktiv es ist, sich im wichtigsten Markt Asiens stärker aufzustellen.
Unabhängig vom offenkundigen Ausbau des MINI-Engagements in China spielt auch die britische Heimat der Marke weiterhin eine zentrale Rolle. So ist die geplante Produktion des MINI E 2019 in erster Linie für den chinesischen Markt gedacht, für andere Märkte wird das City-Elektroauto im Stammwerk Oxford gebaut. Damit bleibt die BMW Group ihrer Strategie treu, mit der Produktion möglichst nah am wichtigsten Absatzmarkt der entsprechenden Fahrzeuge zu bleiben.