BMW statt Audi: Die Supermärkte der Schwarz-Gruppe mit ihren Marken Lidl und Kaufland wechseln offenbar ihren Lieferanten für den firmeneigenen Fuhrpark und wird seine Mitarbeiter im Außendienst künftig mit Dienstwagen aus München ausrüsten. Lidl blickt auf eine über 40-jährige Geschichte im Lebensmittel-Einzelhandel zurück und verfügt nach eigenen Angaben über das größte Netz an Discount-Lebensmittelmärkten in Europa. Allein Deutschland arbeiten über 60.000 Menschen für Lidl, in Europa zählt der Konzern über 180.000 Mitarbeiter.
Nach Informationen der Heilbronner Stimme, die zuerst über den Flottenkunden-Wechsel berichtet hatte, geht es bei der Schwarz-Gruppe um ein Volumen von etwa 10.000 Fahrzeugen pro Jahr. Ab 1. März 2018 wird es sich dabei beinahe ausschließlich um BMW-Modelle handeln, nur wenige Mitarbeiter können den Hersteller ihres Dienstwagens selbst wählen – darunter die Vorstände, die aus Image-Gründen weiterhin mit Elektroautos von Tesla unterwegs sein werden.
Ausschlaggebender Grund für den Wechsel von Audi zu BMW waren offenbar die Preise, denn an sich blickt die Schwarz-Gruppe zufrieden auf eine langjährige Partnerschaft mit der auch in Heilbronn und Neckarsulm stark vertretenen VW-Tochter zurück. Bei einer Ausschreibung des Auftrags war BMW nun offenbar zu einem deutlich besseren Angebot bereit und konnte Audi deutlich unterbieten. Inwiefern die Münchner dabei auch noch einen Gewinn einfahren können, lässt sich derzeit nur spekulieren.
Eine Audi-Sprecherin bedauerte gegenüber der Heilbronner Stimme die Lidl-Entscheidung, bezeichnete eine Fortführung der Zusammenarbeit unter den gewünschten Rahmenbedingungen aber als “wirtschaftlich nicht darstellbar”. Carl Balcer von der Schwarz-Gruppe deutet an, dass BMW das Audi-Angebot nicht nur geringfügig unterboten hat: “Wir sehen uns der wirtschaftlichen Stabilität der Unternehmensgruppe verpflichtet und haben uns für ein deutlich besseres Angebot entschieden.”
Welche Fahrzeuge den Lidl- und Kaufland-Fuhrpark ab 1. März 2018 bereichern werden, ist bisher nicht bekannt. Anzunehmen ist aber, dass es sich in vielen Fällen um ebenso praktische wie langstreckentaugliche Fahrzeuge wie 3er und 5er Touring mit Vierzylinder-Diesel handeln wird.