Nach den Manipulationsvorwürfen der Deutschen Umwelthilfe zu Unregelmäßigkeiten in der Abgasreinigung eines BMW 320d kündigt BMW-Entwicklungsvorstand Klaus Fröhlich eigene Tests mit dem betroffenen Fahrzeug an. In einem Interview mit der Nachrichtenagentur dpa-AFX erklärte der Manager, man habe das von der DUH getestete Exemplar ausfindig machen können und wolle nun in Zusammenarbeit mit einer neutralen Institution eigene Messungen durchführen.
Fröhlich wirft der DUH vor, das Fahrzeug mit einem unrealistischen Fahrprofil gefahren zu sein und die erhöhten Stickoxid-Werte mit hohen Drehzahlen bei niedrigen Lasten erzwungen zu haben. Durch so ein Vorgehen könne man “plakative Emissionswerte konstruieren, die keine wirkliche Aussagekraft haben”, so der Entwicklungschef.
Wie schon in der offiziellen Stellungnahme von BMW Anfang Dezember findet Fröhlich im Interview scharfe Worte gegen das Vorgehen der DUH: “Diese ganzen Unterstellungen sind an den Haaren herbeigezogen, und wer so etwas willentlich macht, dem könnte man auch Absicht vorwerfen”. Aus seiner Sicht handelt es sich um eine gezielte Kampagne ohne realen Hintergrund, gegen den sich der Hersteller nun zur Wehr setzen muss.
Im Gegensatz zu vielen Konkurrenten ist BMW bislang mit einer weißen Weste aus dem Abgasskandal um sogenannte “Defeat-Devices” zur Abschaltung der Abgasreinigung bei Diesel-PKW hervorgegangen. So hatte sich etwa BMW-Chef Harald Krüger auf der IAA im September mit einem deutlichen Statement zu der Thematik geäußert: “Wir haben an den Fahrzeugen nicht manipuliert. Wir haben Diesel, die sind sauber.” Bis heute gibt es mit Ausnahme der ohnehin von einem zweifelhaften Ruf geplagten DUH niemanden, der diesen Aussagen widerspricht.
Quelle: dpa-AFX via automobilwoche