Im Streit zwischen Deutscher Umwelthilfe (DUH) und BMW geht es auch Tage nach der Veröffentlichung erster Vorwürfe hoch her. Sowohl das Kraftfahrtbundesamt als auch die Staatsanwaltschaft München haben als Reaktion auf den von der DUH initiierten Bericht Untersuchungen angekündigt und wollen erneut prüfen, ob beim BMW Diesel B47 nicht doch eine illegale Abschaltvorrichtung für die Maßnahmen zur Abgasreinigung installiert ist. Diesen Vorwurf hat die DUH ins Spiel gebracht, nachdem der Motor in einem praxisfernen und scheinbar bewusst zur Erzielung möglichst hoher Emissionen herbeigeführten Fahrzustand mit hohen Drehzahlen gemessen wurde.
In der Vergangenheit wurden die BMW Diesel-Motoren bereits in mehreren Länden von zahlreichen Institutionen unabhängig voneinander untersucht und für sauber befunden. Unter die Lupe genommen wurde der von der DUH kritisierte BMW 320d F30 LCI auch schon vom renommierten TÜV Süd, der sich nun mit einer offiziellen Stellungnahme zu Wort meldet und die Ergebnisse seiner Untersuchung wiederholt. Die breite Basis von seriösen Quellen für die Sauberkeit der BMW Diesel dürfte maßgeblich dafür verantwortlich sein, dass sich der BMW Aktienkurs bisher nicht von den Vorwürfen der DUH beeindrucken ließ und keineswegs eingebrochen ist.
Die Stellungnahme des TÜV Süd lautet im Wortlaut wie folgt:
In einer Pressekonferenz am Morgen des 5. Dezember 2017 hat die Deutsche Umwelthilfe (DUH) BMW unterstellt im Modell 320d eine illegale Abschaltvorrichtung zur Manipulation der Abgaswerte einzusetzen. Aus diesem aktuellen Anlass nimmt TÜV SÜD Stellung:
TÜV SÜD erhielt im Jahr 2015 von der BMW Group den Auftrag, umfangreiche Untersuchungen an den Abgassystemen verschiedener BMW-Modelle durchzuführen. Unter anderem wurde in diesem Rahmen ein zum DUH-Versuch technisch identischer BMW 320d vermessen. Untersucht wurde das Verhalten der Fahrzeuge im für die Typprüfung zu Grunde liegenden Normzyklus NEFZ sowie in Zyklen, die außerhalb der Normtypprüfung lagen. Der Realbetrieb wurde ebenfalls überprüft.
Die getesteten Fahrzeuge zeigten im Rahmen der festgeschriebenen Testzyklen bei den NOx-Emissionen keine Auffälligkeiten. Die Werte lagen innerhalb der technisch erklärbaren sowie erwarteten Toleranz. Insgesamt zeigen die überprüften Fahrzeuge ein sehr robustes Abgasverhalten. In keinem Fall, weder auf dem Prüfstand noch auf der Straße, lag aus TÜV SÜD-Sicht der Charakter einer illegalen Abschaltvorrichtung vor.
Für Rückfragen zur Messmethodik und den Ergebnissen steht TÜV SÜD jederzeit zur Verfügung.