Mehr als fünf Jahre sind seit der ersten Ankündigung vergangen, nun feiert die Serienversion des BMW i8 Roadster auf der L.A. Auto Show 2017 endlich ihre offizielle Weltpremiere. Die offene Variante des Plug-in-Hybrid-Sportlers verzichtet dabei fast vollständig auf Überraschungen und unterstreicht stattdessen, wie seriennah und ernst gemeint die meisten Ankündigungen von BMW sind. Auf den ersten Blick ist der neue BMW i8 Roadster daher vor allem das, was man erwarten durfte: ein i8 ohne Dach.
Dass der Roadster für die Cabrio-Saison 2018 außerdem noch einige Technik-Updates erhalten hat, versteht sich über drei Jahre nach dem Marktstart des Coupés von selbst. Besonders im Fokus stand dabei die Vergrößerung der Elektro-Reichweite, denn auf manchen Märkten steht und fällt die Förderung von Plug-in-Hybriden mit der Strecke, die rein elektrisch und somit ohne lokale Emissionen zurückgelegt werden kann. Da im Mitteltunnel zwischen Fahrer und Beifahrer kein zusätzlicher Platz zu finden war, musste eine Verbesserung der Batterietechnik zum Reichweiten-Plus führen. Das Ergebnis der Anstrengungen sind bis zu 53 Kilometer lautloses Fahren unter freiem Himmel, das Coupé schafft unter optimalen Bedingungen sogar 55 Kilometer.
BMW i8 Roadster 2018: Mit 374 PS zur LA Auto Show 2017
Ebenfalls angepasst wurde der Elektromotor an der Vorderachse, der nun mit einer Spitzenleistung von 105 kW / 143 PS sowie einem maximalen Drehmoment von 250 Newtonmeter angegeben wird. Durch die etwas höhere Leistungsangabe für die E-Maschine steigt auch die Systemleistung auf 374 PS, die erhoffte Annäherung an die 400-PS-Marke bleibt aber offenbar ein Wunschtraum. Trotz einer identischen Leistungsangabe von 231 PS wurde auch der im Heck platzierte Turbo-Dreizylinder B38 nochmals überarbeitet, hat einen Otto-Partikelfilter erhalten und ist daher noch sauberer.
Weil der BMW i8 Roadster mit einem DIN-Leergewicht von 1.595 Kilogramm etwas schwerer als das Coupé ausfällt, erhöht sich auch die Werksangabe für den Sprint von 0 auf 100 km/h um 0,2 auf 4,6 Sekunden – was die meisten Kunden aber voraussichtlich spätestens dann mühelos verschmerzen können, wenn das Stoffverdeck zuvor hinter den Insassen verstaut wurde. Dieser Vorgang dauert 15 Sekunden und kann bei bis zu 50 km/h auch während der Fahrt stattfinden. Unabhängig vom Verdeck kann die versenkbare Heckscheibe betätigt werden, diese dient bei geöffnetem Stoffdach auch gleich als Windschott.
Das Exterieur des BMW i8 Roadster übernimmt einige Details, die eher an ein Concept Car erinnern und bringt diese in Serie. Hierzu zählen Roadster-Schriftzüge auf der C-Säule und am Heck, aber natürlich auch die bei geöffnetem Dach noch spektakulärer wirkenden Flügeltüren mit rahmenlosen Scheiben. Die Farb-Palette wird um die Varianten E-Copper und Donington Grey ergänzt, wodurch eine weitere Abgrenzung von den bisherigen i8 einfach wird.
Weil die Dachmechanik den Kofferraum im Heck des Sportwagens auf ziemlich überschaubare 88 Liter zusammenschrumpfen lässt, gibt es ein optionales Reisepaket für den BMW i8 Roadster. Direkt hinter den beiden Sitzen ist dann ein Stauraum mit einem Volumen von immerhin 92 Liter, der Wochenend-Ausflüge zu zweit zumindest etwas realistischer erscheinen lässt.
Der Innenraum erhält neben neuen Farben und Interieurleisten vor allem ein Infotainment-Update, denn das 8,8 Zoll große Display ist nun ebenfalls als Touchscreen ausgeführt. Genutzt wird natürlich die aktuellste iDrive-Software mit Live-Kacheln im Hauptmenü und den jüngsten Umfängen von BMW Connected+ und ConnectedDrive. Das Navigationssystem Professional gehört dabei ebenso zum Serienumfang wie der BMW Display Key, andere Features wie das Head-Up-Display oder die Laser-Scheinwerfer bleiben auch nach dem Facelift eine optionale Sonderausstattung.
Seinen Marktstart feiert der neue BMW i8 Roadster im Frühjahr 2018, zum Preis haben sich die Münchner noch nicht geäußert. Unstrittig ist aber: Für die Exklusivität des offenen Plug-in-Hybrid-Sportlers müssen die Kunden nochmals tiefer in die Tasche greifen als im Fall des Coupés, für wesentlich weniger als 140.000 Euro dürfte der Zweisitzer also kaum zu haben sein.