BMW M2 Competition könnte letzter M mit Handschalter sein

BMW M, BMW M2 | 20.10.2017 von 33

Auch wenn es für Puristen schwer nachvollziehbar ist, sprechen die Fakten seit Jahren eine klare Sprache: Manuelle Getriebe sind nicht nur bei BMW M, sondern …

Auch wenn es für Puristen schwer nachvollziehbar ist, sprechen die Fakten seit Jahren eine klare Sprache: Manuelle Getriebe sind nicht nur bei BMW M, sondern bei Sportwagen generell kaum noch gefragt. Zwar gibt es einige Kunden, für die ein echter und ehrlicher Sportwagen immer auch ein Handschalter ist, die große Mehrheit entscheidet sich aber für moderne Automatikgetriebe – egal ob mit Doppelkupplung oder als Wandlerautomatik.

Die Gründe liegen auf der Hand: Dank der größeren Anzahl von Gängen und ihrer fast schon unheimlich schnellen Gangwechsel bieten sportliche Automatikgetriebe in der Regel bessere Fahrleistungen als manuelle Getriebe. Zwar sind zwei Zehntelsekunden beim Sprint von 0 auf 100 km/h selten kriegsentscheidend, aber sie zeigen, dass DKG & Co. längst die Oberhand in Sachen Performance gewonnen haben.


Das gilt nicht nur für die Fahrleistungen auf dem Papier und auf gerader Strecke, sondern auch auf der Rennstrecke: Weil Automatikgetriebe die Gänge heutzutage fast immer optimal wählen, sind manuelle Eingriffe so gut wie überflüssig geworden. Wird es doch notwendig, ist ein kurzer Zug an den Schaltwippen am Lenkrad einfach schneller erledigt als die übliche Choreografie von linkem Fuß auf dem Kupplungspedal und rechter Hand am Schalthebel. Dass in jedem Fall beide Hände am Lenkrad bleiben und die Gangwahl nicht zwingend manuell erfolgen muss, erleichtert außerdem die Konzentration auf die Ideallinie und trägt so zu schnelleren Rundenzeiten bei.

Im Gespräch mit der britischen AutoCar äußerte sich nun auch Dirk Häcker von BMW M zur Frage nach der Zukunft von manuellen Getrieben. Demnach könnte der BMW M2 durchaus das letzte Fahrzeug der M GmbH sein, das noch mit manuellem Getriebe angeboten wird. Bei allen anderen Baureihen sei die Nachfrage nach dem Handschalter einfach zu gering, um weiterhin zwei Getriebe parallel anbieten zu können. Nach unseren Informationen werden beispielsweise im Fall von M3 und M4 rund 90 Prozent der Fahrzeuge mit DKG bestellt, auch beim M2 greift eine große Mehrheit nicht zum Handschalter.

Im gleichen Zusammenhang sprach Dirk Häcker auch über die Zukunft des so lange prägenden Hinterradantriebs bei BMW M. Lange Jahre war Allrad in Garching keine Option, doch mit den Power-SUV X5 M und X6 M wurden vier angetriebene Räder auch bei der M GmbH salonfähig. Mit dem neuen BMW M5 F90 kommt nun die erste Limousine mit M xDrive – und auch der BMW M8 wird nach unseren Informationen M xDrive nutzen.

Für M3 und M4 muss das neue Antriebskonzept für M-Modelle mit V8 und mindestens 600 PS allerdings nichts heißen: “Wir werden Allradantrieb nutzen, wenn wir ihn brauchen”, sagt Häcker zur AutoCar und deutet damit an, dass nicht alle Neuheiten alle vier Räder antreiben werden. Zwar sollen auch BMW M3 und M4 in ihrer nächsten Generation mehr Leistung als bisher erhalten, sie sollen aber auch noch leichter werden. Allradantrieb würde diese Zielstellung unnötig kompliziert machen.

Find us on Facebook

Tipp senden