Auf dem Weg zum Autonomen Fahren müssen die Autobauer ihren Kunden noch viele Fragen beantworten und Unklarheiten beseitigen. Dabei spielen auch die Gesetzgeber in den jeweiligen Ländern eine Rolle, denn sie stecken den Rahmen für mögliche Funktionen und Umsetzungen ab. Bevor erste Autos juristisch und technisch in die Lage versetzt werden, ihre Insassen wirklich autonom und ohne Zutun eines Fahrers von A nach B zu bringen, werden noch ein paar Jahre vergehen – Zeit, die auch zur Beseitigung mancher Sorgen und Ängste genutzt werden sollte.
Eine der größten Sorgen von leidenschaftlichen Autofahrern ist die Aussicht darauf, eines Tages nicht mehr selbst am Lenkrad drehen zu dürfen. Wenn autonom fahrende Autos ein gewisses Level erreicht haben, wird der Mensch mit seinen Fehlern zu einer der größten Gefahrenquellen im Straßenverkehr: Im Gegensatz zur Fahrweise von Computern lässt sich sein Verhalten nicht vorhersagen, seine Fehler können auch in einer Umgebung von sicher und zurückhaltend agierenden Fahrzeugen zu schweren Unfällen führen.
Zumindest für den Moment scheint die Sorge vor einem Ende der selbstbestimmten Fahrt im eigenen Auto allerdings unbegründet: Die Bundesregierung hat kürzlich festgestellt, dass niemand zur Nutzung automatisierter Fahrsysteme gezwungen werden dürfe. Das heißt im Umkehrschluss: Das eigenverantwortliche Fahren muss erlaubt bleiben, auch wenn das Fahrzeug alle Voraussetzungen für autonomes Fahren an Bord hat. Ob sich Politiker in ein paar Jahrzehnten an diese Aussage gebunden fühlen, bleibt allerdings abzuwarten.
Zu den ersten Serien-Fahrzeugen, die autonomes Fahren auf Level 5 beherrschen und den Fahrer damit effektiv zum Beifahrer machen können, soll im Jahr 2021 der BMW iNext gehören. Dennoch soll er natürlich die Option bieten, jederzeit vom Mensch gesteuert zu werden, denn die Freude am Fahren sieht BMW auch zukünftig als zentrales Element der Marke.
Für viele Kunden dürfte das autonome Fahren nach einer gewissen Zeit zur Eingewöhnung allerdings einen massiven Komfortgewinn darstellen, den sie nur selten gegen die Option des Selbstfahrens eintauschen wollen. Gerade monotone und eher nervige Aufgaben wie die tägliche Fahrt durch den Berufsverkehr ins Büro oder auf langen Autobahn-Etappen dürften schnell die Computer übernehmen. Auf kurvigen Landstraßen oder Pässen sieht die Sache natürlich anders aus: Egal wie leistungsfähig die Soft- und Hardware ist, den damit verbundenen Fahrspaß wollen sich viele Autofahrer nicht verbieten lassen.