Update: Marco Wittmann wurde im Anschluss an das Sonntags-Rennen von Zandvoort diqualifiziert, weil in seinem BMW M4 DTM nicht mehr die erforderliche Restmenge Kraftstoff enthalten war. Damit sind auch seine Chancen in der Meisterschaft erheblich schlechter als ursprünglich gedacht.
Die Dünen von Zandvoort bleiben auch in der DTM 2017 eine Strecke, die dem BMW M4 DTM besonders gut liegt: In beiden Qualifyings und beiden Rennen waren die Sieger für BMW Motorsport unterwegs. Dabei profitierte der BMW M4 DTM auch von der aktuellen Gewichtsverteilung, die den M4 nach dem schwierigen Saisonstart 15 Kilogramm leichter als die Konkurenz antreten ließ. Aus der Vierfach-Führung im Samstags-Qualifying resultierte ein Dreifach-Sieg für Timo Glock, Marco Wittmann und Maxime Martin und somit ein optimaler Start ins Zandvoort-Wochenende.
Auch am Sonntag sicherte sich BMW eine Dreifach-Pole im Qualifying, im Rennen war die Konkurrenz aber deutlich schwerer in Schach zu halten. Der Samstags-Zweite Marco Wittmann konnte seine Pole Position aber letztlich in den zweiten BMW-Sieg des Wochenendes ummünzen und damit auch in der Fahrerwertung auf den zweiten Rang nach vorn fahren. Mit lediglich sieben Punkten Rückstand hat der zweifache DTM-Champion nun sogar wieder Chancen auf den Titel.
BMW Motorsport Direktor Jens Marquardt: „In Zandvoort haben wir insgesamt viele Punkte gewonnen. Der Dreifachsieg am Samstag mit Timo Glock, Marco Wittmann und Maxime Martin auf dem Podium war ein absolutes Saison-Highlight. Leider konnten wir aufgrund der Disqualifikation für Marco Wittmann am Sonntag keinen zweiten Sieg folgen lassen. Das ist natürlich sehr schade. Wir werden uns genau ansehen, wie es dazu gekommen ist. Maxime Martin und Timo Glock haben im Rennen sehr gut gekämpft, auch Augusto Farfus und Bruno Spengler konnten Zähler mitnehmen. Harte Überholmanöver, jede Menge Action und viele Punkte: Zandvoort war für uns trotz der Enttäuschung über den verlorenen Sieg am Sonntag auch in diesem Jahr eine Reise wert.“
Stefan Reinhold (Teamchef, BMW Team RMG): „Es war für uns ein intensives Wochenende voller Emotionen. Erst haben wir den Sieg von Marco bejubelt, dann folgte die Enttäuschung über die Disqualifikation. Leider mussten wir bei der Analyse nach dem Rennen feststellen, dass wir als Team in der Handhabung der Tankanlage einen Fehler gemacht haben und daher am Ende zu wenig Benzin im Tank war. Das ist bitter, aber wir verlieren und gewinnen zusammen. Die Poleposition hat Augusto gutgetan. Bei Timo gab es ebenfalls Emotionen – aber mit Emotionen gewinnen wir hier bei uns im Team die Rennen, und so machen wir auch weiter. Trotz des heutigen Tages blicke ich zuversichtlich auf den Rest der Saison.“
Marco Wittmann (#11, Red Bull BMW M4 DTM – Startplatz: 2. Platz, Rennergebnis: Disqualifikation – 68 Rennen, 8 Siege, 18 Podestplätze, 8 Polepositions, 614 Punkte, 2 Fahrertitel): „Ich bin natürlich sehr enttäuscht, aber da kann man als Fahrer nichts machen. Wir müssen das akzeptieren und sicherstellen, dass so etwas nicht mehr vorkommt. Es war für mich trotzdem ein mega Wochenende. Unsere Pace war sehr gut. Am Nürburgring greifen wir wieder an.“
Augusto Farfus (#15, Shell BMW M4 DTM – Startplatz: 1. Platz, Rennergebnis: 8. Platz – 78 Rennen, 4 Siege, 12 Podestplätze, 6 Polepositions, 368 Punkte): „Wir haben bereits nach der ersten Runde gestoppt, und das hat sich leider nicht ausgezahlt. Aber das ist Racing. Dennoch kann ich Positives aus Zandvoort mitnehmen. Wir hatten das schnellste Auto und haben die Pole geholt, das ist gut. Aber es ist uns nicht gelungen, unsere Chancen auf en Podium zu nutzen.“
Timo Glock (#16, DEUTSCHE POST BMW M4 DTM – Startplatz: 18. Platz (Strafe), Rennergebnis: 7. Platz – 68 Rennen, 4 Siege, 8 Podestplätze, 3 Polepositions, 317 Punkte): „Ich hatte eine gute erste Runde und habe gleich ein oder zwei Autos überholt. Ich bin dann früh an die Box und hatte danach eine gute Pace. Ich war schneller als Maxime, kam aber nicht an ihm vorbei. Doch wir müssen damit zufrieden sein, zumindest noch in die Top-10 gekommen zu sein.“
Bart Mampaey (Teamchef, BMW Team RBM): „Wir haben nach diesem Rennen einiges zu analysieren. Maxime ist am Start nicht losgekommen. Wir müssen uns nun die Daten ansehen, um herauszufinden, was passiert ist. Das hat sein ganzes Rennen beeinträchtigt, doch er hat sich noch auf Platz sieben zurückgekämpft. Das war das Maximum, das wir herausholen konnten. Bruno hatte einen Frühstart, und was mit Tom passiert ist, müssen wir uns auch noch genau ansehen. Er hat sich in der Aufwärmrunde gedreht, aber wir wissen noch nicht, warum.“
Bruno Spengler (#7, BMW Bank BMW M4 DTM – Startplatz: 7. Platz, Rennergebnis: 10. Platz – 151 Rennen, 15 Siege, 48 Podestplätze, 18 Polepositions, 820 Punkte, 1 Fahrertitel): „Für BMW war es insgesamt ein gutes Wochenende. Schade, dass es uns nicht gelungen ist, das Auto für das Qualifying perfekt hinzubekommen. So war dann in den Rennen nicht mehr möglich. Jetzt konzentrieren wir uns auf den Nürburgring.“
Tom Blomqvist (#31, BMW Driving Experience M4 DTM – Startplatz: 12. Platz, Rennergebnis: 13. Platz – 48 Rennen, 1 Sieg, 5 Podestplätze, 2 Polepositions, 193 Punkte): „Leider habe ich in der Aufwärmrunde das Auto verloren und dabei ein Teil an der Strecke getroffen. Dabei hat sich die Fahrertür gelöst. Also musste ich in die Box und von dort starten. Zudem bekam ich eine Durchfahrtsstrafe. Es war einfach ein Rennen zum Vergessen.“
Maxime Martin (#36, SAMSUNG BMW M4 DTM – Startplatz: 3. Platz, Rennergebnis: 6. Platz – 58 Rennen, 3 Siege, 10 Podestplätze, 3 Polepositions, 333 Punkte): „Es war ein schwieriges Rennen. Beim Start habe ich das Auto abgewürgt. Ich weiß nicht, warum das passiert ist, denn es war alles wie immer. Vom letzten Platz aus hat man es dann natürlich schwer. Aber wir haben noch Punkte geholt, das war dann okay.“