Niemand weiß genau, wieviele Elektroautos und Plug-in-Hybride in den nächsten Jahren auf die Straße kommen werden. Sicher ist aber: Ihr Anteil wird deutlich steigen. Noch geben viele Hersteller für das Jahr 2025 einen erwarteten Anteil von 15 bis 25 Prozent an, wobei die Spanne einem Volumen von mehreren hunderttausend Fahrzeugen entspricht. Doch schon an diesen Zahlen wird klar, dass eine Integration alternativer Antriebe in die gewöhnliche Produktion zwingend erforderlich ist – eine gesonderte Fertigung wie bei Nischenmodellen ist bei derartigen Stückzahlen nicht länger denkbar.
Für die BMW Group wurde daher schon jetzt beschlossen, künftig eine flexible Produktion unabhängig vom Antriebskonzept zu realisieren. Trotz aller Unterschiede sollen Fahrzeuge einer Baureihe dann am gleichen Band gefertigt werden – egal ob mit konventionellem Verbrenner, als Plug-in-Hybrid oder als reines Elektroauto. Die damit verbundenen Herausforderungen sind komplex, denn natürlich gibt es zwischen Fahrzeugen mit Elektroantrieb und großem Akkupaket im Boden oder Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor, Abgasstrang und Tank eine Vielzahl von technischen Unterschieden.
Für einen Hersteller wie die BMW Group ist die Flexibilität der Produktion nicht nur aus logistischen Gründen attraktiv, sie ist auch notwendig: Gerade weil niemand genau weiß, wie sich die Nachfrage nach alternativen Antrieben in den nächsten Jahren entwickelt, lassen sich die Produktionskapazitäten nicht exakt planen. Und falls es beispielsweise im Jahr 2022 plötzlich einen großen Nachfrage-Boom gibt, entsteht ein Werk mit einer Kapazität von über 100.000 Fahrzeugen ganz sicher nicht über Nacht.
Schon heute ist die BMW Group der am breitesten aufgestellte Anbieter von Fahrzeugen mit elektrifiziertem Antrieb, neun verschiedene Modelle sind derzeit bestellbar. In den nächsten Jahren wird das Angebot weiter ausgebaut, mehrere Neuheiten wie der BMW i8 Roadster 2018, der MINI E 2019, der BMW X3 eDrive 2020 und der BMW iNext 2021 sind bereits fest angekündigt. Bis 2025 dürften noch einige weitere neue Modelle hinzukommen: Eine Baureihe ohne Plug-in-Hybrid ist schon mit Blick auf die CO2-Ziele künftig kaum vorstellbar und auch immer mehr Kernbaureihen werden künftig auch mit reinem Elektroantrieb erhältlich sein – MINI Dreitürer und BMW X3 markieren hier lediglich den Anfang, aber ganz sicher nicht das Ende der Entwicklung.
Harald Krüger (Vorsitzender des Vorstands der BMW AG): “Heute produzieren wir an zehn internationalen Standorten elektrifizierte Modelle. Künftig sollen fast all unsere Werke Verbrenner, Plug-In-Hybride und voll elektrische Modelle auf einem Band fertigen können. So sind wir extrem flexibel, je nachdem wie sich die Nachfrage entwickelt.”