Manche Fragen stellen sich nur sehr selten, häufig sind es Kernfragen mit einschneidenden Folgen für den Rest des Lebens. Kaum einmal befindet man sich in der glücklichen Position, selbst bei einer einmaligen Frage keine falsche Antwort geben zu können. Diesen Luxus genossen am vergangenen Wochenende allerdings einige BMW Club-Mitglieder, die eine bisher einmalige Gelegenheit hatten: Eine Nacht im BMW Museum München lud von Samstag auf Sonntag zum Träumen zwischen seltenen Klassikern, erfolgreichen Rennwagen und einzigartigen Concept Cars ein.
Nachdem die letzten regulären Besucher das BMW Museum verlassen hatten, wurden die äußerst fachkundigen und überdurchschnittlich gut informierten Gäste von Matthias Schlichter durch die menschenleeren Räumlichkeiten geführt. Der Experte des Museums hatte zu den meisten Ausstellungsstücken noch die eine oder andere Anekdote parat, die den Rahmen jeder normalen Führung sprengen würde und so auch den Kennern aus den BMW-Clubs noch Unterhaltungswert bot.
Auf der kleinen Zeitreise von den Anfängen des Unternehmens vor über 100 Jahren bis zur Gegenwart konnten alle Besucher noch etwas lernen – und erhielten außerdem schon einen ersten Eindruck davon, was in der Nacht auf sie zukommen würde. Denn während das BMW Museum zu gewöhnlichen Uhrzeiten stets gut besucht ist, bot die Nacht einmalige Möglichkeiten zum Staunen und Genießen. Wann sonst hat man die Chance, sich ganz allein mit den legendären Roadstern zu befassen und die Gedanken in aller Ruhe schwelgen zu lassen? Wann steht man vor der versammelten 3er-Historie und kann ungestört all die Erinnerungen auffrischen, die man mit den einzelnen Mitgliedern der Ahnengalerie verbindet?
Im Anschluss an die Expertenführung bot ein Foto-Workshop mit vielen Profi-Hinweisen zu den Besonderheiten der Automobilfotografie weitere Möglichkeiten zum Lernen. Zwar ließen sich die Tipps zu Mitziehern und dynamischer Fotografie im Museum nicht erproben, aber von den schlafenden Exponaten ging ohnehin ein ganz anderer Reiz aus: Der scharfe Kontrast zwischen extremer Dynamik im früheren Leben und absoluter Ruhe im Museum kam während der Nacht noch dramatischer zur Geltung als an normalen Besuchertagen.
Auf eine besondere Art ließ sich während der Nacht im BMW Museum auch die Architektur des Gebäudes erleben. Die menschenleeren und nur schwach illuminierten Gänge lieferten eine einzigartige Kulisse:
Erst nach Mitternacht stellte sich den Teilnehmern schließlich die eingangs erwähnte Frage, auf die es praktisch keine falsche Antwort geben konnte:
Schlägt man seinen Schlafplatz direkt neben dem Siegerpokal der 24 Stunden von Le Mans auf? Neben einem der Concept Cars wie der formschönen Gina? Neben dem BMW Z8 Roadster? Oder doch im Motorsport-Bereich, wo die Träume zwischen legendären Rennwagen wie dem BMW M3 GTR beinahe mit Sicherheit auf Rennstrecken wie die Nürburgring Nordschleife abdriften? Egal, bei dieser Auswahl kann man sich nur richtig entscheiden, denn jedes Auto im BMW Museum hat absolutes Traumwagen-Potenzial!